Titel: 20 Million Miles More Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Etliche Jahrzehnte sind vergangen seit den Ereignissen im Jahre 1957, als eine amerikanische Expedition auf die Venus ein reptilienartiges Wesen mitbrachte, einen Ymir. Dieses richtete auf der Erde großen Schaden an, halb Rom wurde zum Beispiel verwüstet, bevor das Monster schließlich im Kolosseum umgebracht werden konnte. Ein Archäologe entdeckt durch Zufall einen geheimen Tempel der Ymir auf der Erde - was den Schluss zulässt, dass diese angeblichen Monster einerseits zumindest in grauer Vorzeit die Raumfahrt beherrschten und andererseits schon einmal die Erde besuchen haben müssen. Recht schnell entdeckt der Wissenschaftler, dass er nicht allein in dem Tempel ist - kurz vor seinem Tode erkennt er, dass schon andere die vielen technischen Geheimnisse des Heiligtums entschlüsseln wollen. Eine geheime Regierungsorganisation versucht, eine Art Transmitter im Tempel zu aktivieren, um ein wertvolles Element namens Uhlanium - benannt nach dem damals an der Expedition teilnehmenden Wissenschaftler Judson Uhl - zu fördern, das alle Energieprobleme lösen soll.
Jedoch infiziert sich eine junge Touristin am Ätna, wo damals der Ymir Schutz suchte, mit Sporen (?) des Echsenwesens und verwandelt sich nach kurzer Einwirkzeit selbst in einen Ymir. Dieser versucht in seine Heimat zuückzukommen, wird aber von der oben erwähnten Organisation gefangen genommen und für ihre Zwecke missbraucht. Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Enkelin des damaligen USAF-Kommandanten Col. Robert Calder, die sich ebenfalls im Gewahrsam der Organisation befindet und seltsamerweise genetisch dem verwandelten Ymir vollkommen gleicht. Unterstützt wird diese von einer KI namens Harry (wohl eine Verneigung vor Harryhausen).
Der Comic stellt eine Fortsetzung des legendären Stop-Motion-Filmes "20 Million Miles to Earth" von Ray Harryhausen dar, offiziell lizenziert und unterstützt vom Altmeister selbst. Die Zeichnungen sind recht gut und detailliert, die vorliegende Reihe zähle ich eher zu den qualitativ hochwertigeren Filmumsetzungen, die ja meist eher hingeschlampt werden. Für Leser, die den Film nicht kennen, ist das Verständnis der Story eher schwierig, da ständig auf die Ereignisse in "20 Million Miles to Earth" verwiesen wird. Hier lohnt sich mal ein Kauf eines wirklich guten Klassikers der Science Fiction oder zur Not ein Blick in die englische Wikipedia, auf der der Plot des Filmes ganz gut beschrieben ist. Das Unterhaltungserlebnis des Comics steigert sich dann um einiges.