Reihe: Gollancz Fantasy Masterworks, Band 37 Eine Besprechung / Rezension von Andreas Muegge |
Auf A Voyage to Arcturus bin ich durch den Blog von John C. Wright aufmerksam geworden. Eine seiner Inspirationen ist dieses Buch und er lobt es in hohen Tönen, wobei er anmerkt, dass es nicht leicht zugänglich ist. Worum geht es?
Maskull wird eingeladen, zusammen mit Krag und Nightspore zum fernen Planeten Tormance zu reisen. Die Reise beginnt in einem verlassenen Observatorium in Schottland, doch Maskull wacht allein auf Tormance auf. Er macht sich auf die Reise und durchwandert verschiedene Gebiete, die geprägt sind von den ungewöhnlichen Bewohnern in einer sich schnell verändernden Landschaft. David Lindsays Fantasie scheint keine Grenzen zu kennen. Er erfindet neue Farben, neue Wörter, ein neues Geschlecht oder neue Organe, mit denen sich die Umgebung besser erfahren lässt.
Maskull steht mehr als einmal vor dem vorzeitigen Ende seiner Reise und kann sich nur mit viel Glück retten. Jedes Gebiet konfrontiert ihn mit einer anderen Philosophie und es wird deutlich, dass der Roman nur ein Vehikel ist, um essentielle Fragen zu stellen. Was ist der Sinn des Lebens? Worin unterscheiden sich Mann und Frau? Wofür gibt es Liebe, Schmerz und Gefühle? Eingebettet in bizarre Landschaften, entfaltet der Roman eine großartige visuelle Kraft, die den Leser mitreißt. In der Mitte fühlte ich mich leicht verloren, bis mir klar wurde, was für eine Tranformation mit dem Protagonisten gerade passierte. Das Ende ist eine Offenbarung und eine große Überraschung.
Selten habe ich so ein faszinierendes, ideenreiches Buch gelesen und ich kann es jedem empfehlen, der philosophischen Ideen zugeneigt ist.
Wertung: 6 von 7, ideenreiche, philosphische Wanderung auf dem Planeten Tormance.
Anmerkung der Redaktion: Voyage to Arcturus als ebook: http://www.gutenberg.org/etext/1329