Serie: Rottentodds, Band 3 |
Die Kinder der Familie Roddentodd sind auf der Suche nach drei magischen Büchern, durch die man die seit Jahrhunderten verlorene Zauberkraft wieder gewinnen könnte, die der Familienzweig früher einmal besessen hat. Nach dem Fund des ersten Magia-Bandes vermutet man den zweiten in einem alten Schloss. Passenderweise stehen die Schulferien an und so beschlisst die Familie, einen Urlaub auf dem Campingplatz zu veranstalten. Doch das ist natürlich mit Schwierigkeiten verbunden, denn die Rottentodds sind keine normale Familie. Erwachsene Leser haben bei der Beschreibung der einzelnen Protagonisten ganz klar die Addams-Family im Hinterkopf. Auch bei den Rottentodds gibt es die gruseligen Eltern mit ihren Kindern, entsprechende Verwandte, die mal der bösen, mal der guten Seite angehören. Als Kontrast gibt es auch hier eine Tochter, die sich nicht nur ganz normal wie alle Mädchen in ihrem Alter kleiden, sondern auch eine angeborene Abneigung gegen kandierte Froschaugen, panierte Mehlwürmer oder gekochte Froschköpfe besitzt. Die Köchin der Familie, Karla zaubert nicht nur aus allerlei chitin-haltigem Getier gruselige Mahlzeiten, sondern besitzt auch, zur Freude von Polly, das Talent, Pfannkuchen und dergleichen auf den Tisch zu zaubern.
Um die üblichen Schwierigkeiten der Rottentodds noch zu verkomplizieren, verliebt sich der Besitzer des Campingplatzes auch noch in in die Köchin Karla, unwissend, aus welchen Zutaten sie ihre Gerichte zaubert. Um das Maß noch voll zumachen: andere Campinggäste beschweren sich über die Gerüche aus Rottentodds Wohnwagen und der böse Onkel von Croßcousin Debilius ist ebenfalls auf der Jagd nach den Magia-Bänden beteiligt... Also ein Riesenpaket voller spannender und witziger Begebenheiten, die Harald Tonollo in seiner Familiensaga rund um die Rottentodds niedergeschrieben hat.
Besonders für etwas ältere Kinder so ab 7 bis 8 Jahren sind die einzelnen Verwicklungen so befreifbar, das sie als eine wirklich witzige und humorvolle Geschichte funktioniert. Schöne und passende Illustrationen von Carla Miller kompletieren das Buch.
Zwar orientiert sich Harald Tonollo schon ziemlich an dem großen Vorbild der Addams-Family, jedoch schafft er es seinen Figuren dank seiner umfassenden Charakterbeschreibung eine eigene Art von Leben einzuhauchen. Die Geschichten sind witzig, für die Zielgruppe leicht zu lesen und völlig ohne alptraum-verursachende Elemente. Empfehlenswert!