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Titel: Adventsgeschichte von A bis Z: Ein Hörspiel für Ü-Zehner Eine Besprechung / Rezension von Simon Haffner |
Das Hörspiel "Adventsgeschichte von A bis Z" thematisiert einen Jungen namens Julius, der sich nach einem Autounfall vor dem Tor zum Tod befindet und nicht weiß, wie es mit ihm weitergeht. Dort trifft er auf seinen Schutzengel. Auch dieser weiß nicht, was mit Julius passiert, und vertreibt ihm die Zeit, indem sich Julius zu jedem Buchstaben aus dem Alphabet ein Thema ausdenkt, über das sich die beiden unterhalten, solange bis Julius' Schicksal entschieden ist. Dabei nehmen die Konversationen verschiedene Formen an, mal lustig, mal ernst, mal beides zusammen – mit dem Erfolg, dass Julius die ein oder andere Lektion lernt.
Die Dialoge, die den Hauptteil des Hörspiels ausmachen, kann man nicht bemängeln. Sie sind klar verständlich und entsprechend der Person natürlich. Das bedeutet, dass zum Beispiel Julius im Grunde so spricht, wie ein Junge in seinem Alter sprechen würde; aber dennoch nicht – abgesehen im Titel "F-Wort" - auf "Straßensprachenvokabular", welches zum Teil in der Jugendsprache verwurzelt ist, zurückgreift. Diese Gratwanderung zwischen Realität und dem Bemühen, einen gewählteren Sprachstil zu verwenden, wurde gut umgesetzt.
Das Hörspiel ist, aufgrund seiner vielen Titel, gut geeignet für kurze Reisen, da man leicht die Stelle, an der man aufgehört hat, wiederfinden kann. Das ist natürlich auch sehr hilfreich, wenn der Akku des Mp3-Players leer ist und man, bei späterem Hören, nicht mehr weiß, wo man war.
Ein besonders wichtiger Bestandteil des Hörspiels sind die Gespräche zwischen Julius und seinem Schutzengel; vor allem der Wechsel zwischen lustigen und ernsten Themen sorgt für Abwechslung und die philosophischen Themen regen auch zum Nachdenken an. Und das ist etwas, das im Zeitalter von Computerspielen und iPods rar geworden ist.
Ein einziger Fehler befindet sich im Hörspiel: Der Schutzengel sagt zu Julius, er habe zwei "Joker", sollte ihm zu einem Buchstaben nichts einfallen. Tatsächlich aber werden die Buchstaben Q, X und Y übersprungen. Aber das hat ja keinen Einfluss auf die Qualität des Hörspiels.
Fazit: Ein gelungenes Hörspiel, welches mehr als nur Unterhaltung, sondern einen einfachen Einstieg in die Philosophie bietet und durch Reichhaltigkeit von Abwechslungen überzeugt. Als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum ist es gut geeignet; auch nachträglich zur Adventszeit noch passend. Ein empfehlenswertes Hörspiel.