Akira 19: Freunde für die Ewigkeit Zusammenfassung / Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Am Anfang:
"Eine riesige Kraft wurde freigesetzt...
Die, indem sie nach ihrem Endzustand strebte, zu einem grossen kosmischen Strom wurde...
Diese Kraft wurde zerstreut, aber ihre Fragmente tragen in ferner Erinnerung ihre Saat."
"Die erste Keime waren zart...
Und weil sie diese hastig zum Sprießen bringen wollten...
Gaben sie ihnen den stärksten Dünger..."
Raum und Zeit haben ihre Bedeutung verloren. Akira verschlingt Tetsuo und seine Energien. Mitten im Tokioter Gebiet entsteht ein neues Universum, dessen Anfänge Kaneda miterlebt. Verschiedene Situationen aus seinem Leben wirbeln durcheinander. Schließlich landet er in dem Raum, wo die ersten Kinder, bei denen sich die Symptome zeigten, versammelt wurden. Die meisten Kinder starben durch die Experimente oder wurden verrückt.
"Einige wurden sich der Kraft bewusst. Aber sie wurde von Behinderung begleitet." Die ehrgeizigen Wissenschaftler gaben den überlebenden Kindern Nummern.
Der Titel Freundschaft für die Ewigkeit bezieht sich auf die Freundschaft der Nummern untereinander und zu Kei sowie Kaneda. Ihm werden jetzt die Geheimnisse um Akira offenbart.
"Vielleicht wollte Akira die Evolution der Menschheit in eine andere Bahn lenken..." Das Ergebnis würden erst zukünftige Generationen zeigen. Kanedas Reise führt ihn zur ersten Begegnung mit Tetsuo, dessen Freund er nur sein wollte, und er springt mitten in Momente aus der Vergangenheit hinein, die der Leser bereits kennt. Mit Keis Hilfe und dem Wunsch der Nummern entflieht Kaneda den Energien. Und dann ist alles vorbei. Akiras Sphäre verschwindet in einem Blitz. Die anderen Nummern gehen mit ihm, wo immer das sein mag. Kei und Kaneda finden sich auf einem Schrotthügel wieder.
Der Sturm über Neu-Tokio hat sich gelegt. Das amerikanische Militär landet und bringt Hilfsgüter mit, sie handeln im Auftrag der japanischen Regierung.
Angeführt von Kaneda macht man den Soldaten klar, dass deren Anwesenheit unerwünscht ist. Nur die Hilfsgüter seien im Great Akira Empire willkommen. Akira lebe in ihnen weiter, behauptet Kaneda. Er und Kei sowie die anderen rasen daraufhin mit Motorrädern weg. An ihrer Seite tauchen die Phantome Yamagatas und Tetsuos auf. Gemeinsam verschwinden die Freunde im Häusermeer.
AKIRA
Ende
Die letzten Ereignisse schließen die Geschichte konsequent ab. Sehr deutlich wird, dass es sich bei Serie nicht um aufeinanderfolgende und abgeschlossene Einzelkapitel handelt. Auch in diesem Band werden einzelne Rätsel aufgeklärt, die bereits viel früher gestellt wurden.
Katsuhiro Otomo zieht alle Register beim Erzählen und nimmt sich sehr viel Zeit. Alleine die Geschehnisse um die letzte Akira-Sphäre und Kanedas kosmische Erlebnisse nehmen über sechzig Seiten in Anspruch. Die Dialoge nehmen nur den nötigsten Raum in Anspruch und die Bilder überzeugen in jedem Fall.
Im Laufe des Erlebten verändern sich auch einige Personen, sie sind aber jederzeit wiederzuerkennen. War Kaneda früher ein leichtsinniger Draufgänger, ist er jetzt verantwortungsbewusster geworden.
Im Rückblick ist es unglaublich, dass Otomo über acht Jahre lang gezielt auf das Ende hinarbeitete. Zwischendurch laufen mehrere Handlungen parallel, so dass es nicht leicht fällt alle auseinander zuhalten. Ein einzelner Band der neunzehnteiligen deutschen Ausgabe kann somit recht zusammenhanglos und wenig aussagekräftig erscheinen. Erst bei einer Gesamtbetrachtung zeigt sich die Ideenvielfalt und ausgeklügelte Konzeption der Akira Serie.
Katsuhiro Otomo bringt viele Genreelemente zusammen. Neben Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, einer veränderten Menschheitsevolution und Zukunftstechnologien gibt es postapokalyptische Szenen in einer zerstörten Welt. Fazit ist, dass Akira ein sehr gutes Science Fiction-Epos ist.
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