| Serie/Zyklus: Alice Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Alice langweilt sich gewaltig während eines Picknicks mit ihrer Schwester, als sie ein weißes Kaninchen entdeckt, das zur ihrer Überraschung angezogen ist. Sie folgt dem Kaninchen in einen Bau und stürzt in die Tiefe. Der Sturz dauert sehr lang, dann plötzlich findet sich Alice in einem Raum wieder, der nur einen Ausgang in Form einer kleinen Tür hat. Doch die Tür ist für Alice viel zu klein, und als sie befürchtet, für immer in dem Raum bleiben zu müssen, findet sie Speis und Trank, die sie wachsen und schrumpfen lassen.
Schließlich gelingt es Alice, den Raum zu verlassen und eine Wunderwelt zu betreten, in der Tiere sprechen können. Für Alice beginnt eine unglaubliche Reise durch das Wunderland, wo sie den verschiedensten liebenswerten und weniger liebenswerten Gesellen begegnet.
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Das Buch, unzählige Male verfilmt, ist nach der Bibel das Buch, das in die meisten Sprachen übersetzt wurde. Trotz ihres Alters von über 140 Jahren ist die Geschichte immer noch lesenswert und schlichtweg der Klassiker der Kinderliteratur. Man kennt die Figuren: den verrückten Hutmacher und den Hasen mit ihrer nicht enden wollenden Teeparty, das Kaninchen und die Eidechse Bill, die Grinsekatze, die Herzogin mit ihrem Schweinebaby und nicht zuletzt die Kopf-Ab-Königin.
Lewis Carrolls Geschichte strotzt nur von Phantasie und es macht Spaß, mit Alice die absurden Abenteuer zu erleben. Ja, selbst wenn man den Stoff schon in unterschiedlichsten Verfilmungen gesehen hat, bietet das Buch immer noch sehr gute und kurzweilige Unterhaltung. Besonders zu erwähnen sind die wunderbaren Orginalillustrationen von John Tenniel, der mit 42 Zeichnungen gekonnt den Roman bebildert.
Man kann über das Buch nicht schreiben, ohne die Beziehung von Lewis Carroll zur kleinen Alice Pleasance zu erwähnen, nach der der Autor die Hauptfigur in seinen Büchern benannt hatte. Ihr und ihren zwei Schwestern erzählte der Autor im Jahr 1862 während einer Bootsfahrt die Geschichten um Alice und immer mehr Leute drängten ihn, das Ganze aufzuschreiben und ein Buch daraus zu machen. Drei Jahre dauerte es, bis der Autor die Geschichte erweitert in Buchform gebracht hatte. Allerdings konnte der Autor mit Alice nicht mehr über das neu erschienene Buch reden, denn deren Eltern untersagten dem Mann, der viel Zeit mit Kindern verbrachte, den Umgang mit ihrer Tochter. Doch ob Lewis Carroll nur verkannt wurde oder ober er der Michael Jackson des 19. Jahrhunderts war, lässt sich heute, mehr als 140 Jahre später, nicht mehr rekonstruieren. Letztendlich ist das egal, denn Lewis Carroll wird den Leuten immer als Schöpfer der wunderbar seltsamen Geschichten um die kleine Alice in Erinnerung bleiben.
8 von 10 Punkten.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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