Reihe: Alpha & Omega, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Noch immer hält Bran, Marrok und Anführer aller Werwölfe in Nordamerika, an seinem Plan fest, die Existenz der Werwölfe zu offenbaren. Hilfreich ist sicherlich, dass das Feenvolk diesen Schritt schon Jahre zuvor gemacht hatte. Allerdings liegt die Entscheidung nicht nur bei ihm, sondern auch bei den Anführern der Werwölfe der restlichen Welt. Nach China und Asien hat man keinerlei Kontakt, aber zumindest die Vertreter aus Europa und Südamerika sollen angehört werden. Da jedoch ein Anschlag auf Brans Leben zu befürchten ist, schickt er Charles und seine Gefährtin Anna um die Konferenz in Seattle zu leiten. Schon bald zeigen sich erste Probleme. Annas Anwesenheit sorgt für Unruhe unter den Werwölfen, die sie allesamt beschützen wollen. Doch das größere Problem sind die Anführer der Rudel aus England und Frankreich. Beide Werwölfe sind alt und dem Wahnsinn nahe. Anne und Charles wird klar, dass sie auf einem Pulverfass sitzen, dass jeden Augenblick explodieren wird und selbst Anna machtlos ist.
Hier werden nun Ereignisse beschrieben die in der Mercy Thompson Reihe nur am Rande erzählt wurden. Dort hat man nur erfahren, dass die Werwölfe beschlossen haben, sich zu erkennen zu geben, aber dass dies nicht ohne Probleme über die Bühne gegangen war, zeigte schon der erste Band der Mercy Thompson Serie. Interessant ist die Beschreibung der anarchischen Strukturen der Werwölfe in Europa. Es gibt keine Anführer wie Bran und die einzelnen Gruppen sind sich nicht freundschaftlich gesinnt. Vor allem zwischen den beiden großen Führern aus Frankreich und England besteht eine uralte Fehde. Während der eine für viele unglaublich brutale Bluttaten verantwortlich ist, träumt der englische Alpha von alten Zeiten und glaubt Excalibur gefunden zu haben.
Wieder erzählt Particia Briggs ihre Geschichte mit viel Routine und Können. Allerdings ist die Geschichte, wie sie konzipiert wurde, nicht ausreichend tragfähig für einen Roman dieses Umfangs. Die Geschichte wirkt in die Länge gezogen und bis es zum erwarteten Knall kommt, dauert es eine Weile. Die Geschichte hätte um ein paar Facetten erweitert werden müssen um den ganzen mehr Substanz zu geben. So plätschert die Handlung auf das Unvermeintliche zu und es sind ein paar Längen im Mittelteil zu beklagen. Insgesamt war der Roman aber schon gelungen und wiederum konnte der Leser neue Aspekte von Particia Briggs‘ Welt erfahren.
6 von 10 Punkten