Serie / Zyklus: Star Rigger Universe, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Menschheit hat die Galaxis besiedelt. Die kaninchenartige Fruchtbarkeit des Menschen hat ihn so weit gebracht, dass manch ein Mensch nicht einmal mehr in die Nähe des Ursprungsplaneten gelangen kann. Alleine ist er hingegen im Weit des Sternendschungels nicht. Mit anderen Rassen teilt sich die Menschheit, mehr oder weniger friedlich, die Leere zwischen den Sternen. Reisen zwischen den Sternen sind alltäglich wie die Fahrt auf einer bundesdeutschen Autobahn. Probleme stellen sich lediglich beim Navigieren und Manövrieren im Hyperraum ein.
Aus diesem Grund existiert die Gilde der Rigger, die den erhöhten Anforderungen am Besten entsprechen. Die Sternenrigger lotsen ihre Schiffe mittels Intuition durch den Hyperraum. Einer Zone des übergeordneten Universums, in der die Realität und die Subjektivität Hand in Hand gehen und sich nicht mehr voneinander unterscheiden lassen. Gerade deswegen bleibt es schwierig, zwischen den Sonnensystemen den Weg zu finden.
So kommt es des öfteren vor, dass Schiffe wie die Impriss im Hyperraum verschwinden. Seit mehr als hundert Jahren geistern Sichtungen dieses modernen fliegenden Holländers durch die Galaxis. Die offiziellen Stellen wollen nichts damit zu tun haben und stecken lieber ihren Kopf, bildlich gesehen, in ein Schwarzes Loch. Solche Sichtungen werden ad absurdum geführt.
Auch der Navigator Legroeder sieht das Schiff, auf dem vormals fünfhundert Passagiere flogen und möchte eine Rettungsaktion unternehmen. Dabei entgeht ihm, dass Raumpiraten dieses Raumschiff als Köder verwenden und ihn, Renwald Legroeder, gefangen nehmen. Als der Rigger Renwald Legroeder aus einem Stützpunkt der Raumpiraten heraus flieht, erzählt er den Behörden, dass die verschollene Impriss als Köder der Raumpiraten dient. Die Behörden auf Faber Eridani gehen lieber davon aus, dass Renwald Legroeder selbst die Handelsschiffe in eine Falle lockte und diese im Anschluss kaperte. Sie machen ihn nicht nur Verantwortlich dafür, sondern auch gleich den Prozess.
Lediglich eine ältere Dame glaubt ihm, denn sie hatte Verwandte an Bord des Raumschiffes. Um aber seine Behauptung zu beweisen und damit gleichzeitig seine Unschuld, muss er sich wieder auf den Weg zu den Raumpiraten machen. Hier hofft er, Beweise und / oder Zeugen für seine Behauptung zu finden. Vielleicht sogar die Impriss selbst. Renwald erhält von einer Seite Hilfe, die er nicht erwartete. Gerade die fremde Rasse der amphibischen Wesen, denen vorgeworfen wird, die Impriss zerstört zu haben, bietet ihm Hilfe an. Der damaligen Zerstörung des Raumschiffes folgte die Zerstörung des Bündnisses zwischen den Rassen der Nichtirdischen und der Menschen.
Renwald Legroeder gelingt es, sich zu einem anderen Piratenunterschlupf durchzuschlagen. Dabei stellt er fest, Pirat ist nicht gleich Pirat. Hier gibt es ebenfalls jede Menge Unterschiede. Vor allem als er seine Tarnung verliert , setzt er eine Ereigniskette in Gang, die den Ereignishorizont seiner selbst übersteigt und über Wohl und Wehe der Menschheit entscheidet.
Der Roman des des in Cleveland geborenen Jeffrey A. Carver ist Space Opera reinster Güte. Der Autor versteht es, eine fesselnde Geschichte zu erzählen und man möchte das Buch nicht aus der Handlegen. Dabei ist das übergrosse Format etwas unhandlich. Bedenkt man jedoch, dass auch Bücher wie die von Alastair Reynolds und anderen in diesem Format erscheinen, hat man bald eine schöne Sammlung von Space Opera und Harcore SF in seinem Regel stehen, die man nicht missen möchte.
Noch während ich die Zusammenfassung beschrieb, fielen mir jede Menge Autorennamen ein, bei denen die eine oder andere Ideenanleihe durchgeführt wurde. Und wie sagte schon mein alter Lehrer Ben Akiba, es gibt nichts Neues mehr. Trotzdem wurde aus dem alten Fundus eine sehr gute Erzählung zusammengesetzt. Ein gewichtiges Werk, lesens- und empfehlenswert.
Am Ende der Ewigkeit - Rezensionsübersicht