Serie: Angel präsentiert, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Nach der Rückkehr Los Angeles' aus der Höllendimension, in welche die Stadt im Zuge des Kampfes zwischen "Team Angel" und den "Partnern" von Wolfram & Hart versetzt wurde, möchte Spike das süße Leben genießen und einigen Lastern frönen, die L.A. für einen harten Kerl wie ihn bereit hält.
Allerdings hat er die Rechnung ohne seine alte blutsaugende Feindin Tansy Fry gemacht. Nicht nur, dass die zu Massakern neigende Blondine ihre Schergen auf unseren Helden ansetzt, damit sie ihm das Untotenlicht ausblasen, sondern die Dame hat auch ein Geschäftsmodell entwickelt, das darauf beruht, an ausgewählten Orten kleine Höllenschlunde zu öffnen und gegen einen entsprechenden Obulus Reisenden aus wirklich unerquicklichen Dimension den Zugang zur guten alten Erde zu gewähren.
Während eines Kampfes Spikes mit Tansys Söldnern taucht überraschend ein Typ namens Eddie Hope auf, der nur dem äußeren Anschein nach ein Mensch ist, und eilt unseren vampirischen Hedonisten gewaltig und vor allem gewalttätig zur Hilfe. Da Eddie im wahrsten Sinne des Wortes ein ziemlich cooler Typ ist, beschließen die beiden Alpha-Männchen, Tansy gemeinsam zu plätten und ihr Höllenschlund-Ding zu vereiteln. Das ist leichter gesagt, als getan, denn die fiese Frau hat mittlerweile echt übel große Hilfe aus einer der gemeinen Dimensionen rekrutiert
In der zweiten Geschichte dieses Tradepaperbacks muss sich Krevlornswath vom Deathwok Clan – kurz: Lorne – mit der ärztlichen Diagnose "Krebs" auseinandersetzen, einer Diagnose, die ihn letztendlich ein ultimatives Opfer im Kampf für eine Welt, die nicht die seine ist, ohne Zögern erbringen lässt.
Während die Comics der sechsten Angel-Staffel ein ums andere Mal das Ende der TV-Show ob ihrer eklatanten Schwächen im Storytelling, in den wirren Plots und den letztlich schwachen Figuren nachträglich aufwerten, sorgt die "Angel präsentiert"-Reihe regelmäßig dann für etwas mehr Freude, wenn Spike im Mittelpunkt der Geschichte steht, und das nicht nur, weil Spike auch im Fernsehen immer schon eine stärkere, ambivalentere und emotionalere Figur als Angel/Angelus war.
"Der Dämon an seiner Seite" lebt ganz von der Coolness der beiden Hauptfiguren und ihrer freundschaftlichen Rivalität, die insbesondere in lockeren Spruchduellen zum Ausdruck kommt, sowie von den launige Kloppereien und einer gewissen Situationskomik, mit der sogar Leser etwas anfangen können, die im Serien-Hintergrund nicht so firm sind wie wir Scooby-Fans.
Die zweite, die kürzere Story ist deutlich düsterer als die freudvolle Prügel- und Spruch-Orgie, stellt sie doch eine Reminiszenz und eine Verbeugung vor dem 2009 im Alter von 33 Jahren verstorbenen Andy Hallett dar, dem amerikanischen Schauspieler, der in der TV-Show den Dämon Lorne so großartig und charismatisch verkörperte.
Fazit: Ein launige Prügelorgie cooler Charaktere, deren lockere Sprüche echtes Buffy- und Angel-Feeling aufkommen lassen.