Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der zehnte Doctor und sein Companion Donna reisen unter großem Gerüttel auf den durch einen starken, angeblich undurchdringbaren Schutzschirm gehüllten Planet Autopia. Die Motivation hierzu erklärt der Doctor mit der einfachen Tatsache, das ein Timelord überall hinreisen könne, wohin er wolle. Entsprechende Einwände Donnas, der Schutzschirm könnte ja auch dazu gedacht sein, auch ihn davon abzuhalten, den Planeten zu betreten, hält der Doctor für buchstäblichen Mumpitz.
Die Zivilisation Autopias hat sich zurückgezogen, da man in Ruhe und ohne Störung von aussen die geistige Entwicklung ihrer Gesellschaft bis zur Perfektion hin treiben will. Als der Doctor jedoch den Planeten betritt, sieht er eine große Schar Roboter, die allerlei Arbeiten verrichten, um Gebäude, Landschaften zu pflegen und um die Autopianer zu versorgen. Diese haben zwar Literatur, Mathematik, Wissenschaft usw. zur Perfektion getrieben, besitzen aber nun keinen Anreiz für ihr Leben mehr. Sie vegetieren nun ohne Antrieb vor sich hin, ohne etwas sinnvolles aus ihrem Leben zu machen.
Da der Doctor während seines Anfluges auf Autopia eine Expedition erwähnte, die vor einigen Jahrzehnten dasselbe wie er versuchten und von der man nie mehr etwas hörte, nutzt er natürlich die Gelegenheit, seine autopianische Gesprächpartnerin diesbezüglich zu fragen, was jene daran erinnert, das man ja den Doctor umbringen sollte - es würden keine Fremden geduldet.
Angesichts des Todes - klassischerweise nähert sich sehr langsam (!) ein sehr heisser Plasmastrahl dem Timelord und seinem Companion - appelliert der Doctor an den die Exikution durchführenden Roboter, ihn doch am Leben zu lassen und schleudert ein moralisches Argument nach dem anderen gegen dessen synthetisches Gehirn...
Tja, John Ostrander, den ich vor allem von seinen Arbeiten im Star Wars Universum kenne, fängt die typische Charakterisierung von Donna und dem zehnten Doctor ganz gut ein. Jetzt muss man natürlich den zehnten Doctor und vor allem Donna mögen, um grundsätzlich diesen Comic aufzuschlagen. Wer das nicht tut, sollte es lieber gleich bleiben lassen. Kelly Yates Artwork ist nichts besonderes, aber auch nicht schlecht. Gutes Mittelmaß eines Franchisecomics, deren Schwellenwert sowieso immer etwas weiter unten liegt. Zurück zu Ostrander und seiner Story: Diese ist langweilig. Perfekte Utopien mit deren schwarzen Hintergund sind ein beliebtes und damit auch oft benutztes Element einer SF-Geschichte. Insofern kann man hier nichts neues erwarten. Auch die Umsetzung ist alles andere als fantasievoll, denn mögliche interessante Klippen der Story werden mit banalen Sprüchen des Doctors hinweggefegt. Ebenso erinnert mich das oft benutzte Element der verlustigen Expedition immer wieder an den entsprechenden Sketch von Monty Phython, in dem nach der Kilimandscharo-Expedition des letzten Jahres gesucht wird.
Altpapier.