Reihe: Der Vampir von Benares, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Vorsatzblatt des Comics stimmt schon mal auf den Inhalt ein. Blutroter Hintergrund und viele fliegende Wesen, mit denen man sofort Vampire in Verbindung bringt. Dazu die Stadt Varanasi, auch als Metropole Benares bekannt, die alte heilige Stadt der Hindus am Ganges, die schon eine Metropole war, als Städte wie Rom, Athen u.a. noch gar nicht gegründet waren. Die Erzählung beginnt mit einem Mann der auf seine Gläubiger trifft. Diese glauben seinen Beteuerungen nicht, die dass er seine Schulden zurückzahlen will. Sie prügeln ihn halbtot und lassen ihn in den Ruinen eines alten Tempels einsam und unter Pavianen zurück.
In der Zeit vom 26. Oktober bis zum 4. Dezember verschwindet der Journalist Deepak spurlos. Vor dem Verschwinden hatte er seiner Tochter Anji eine Nachricht gesendet. Deepak berichtet ihr, er sei an einer grossen Sache dran. Anji und deren englischer Freund Mircéa machen sich die Mühe und wollen den Treffpunkt und ihren Vater aufsuchen. Das Lokal in Benares wird bei einem Terroranschlag zerstört. Mircéa, Anji und ihr Kollege Gopal beginnen nachzuforschen. Aber die drei können Anjis Vater weder unter den Todesopfern noch unter den vielen Verletzten ausfindig machen. Unstimmigkeiten finden sich ebenfalls bei der Geschichte hinter der er her war. Angeblich hat ein Junkie den Verstand verloren. Nacht für Nacht lauert er Menschen auf und bringt sie grausam um. Gleichzeitig heisst es, er trinkt deren Blut weshalb man ihn auch als den Vampir von Benares bezeichnet. Als die Polizei den Mann ins Gefängnis bringt, glaubt man, dass die Stadt wieder sicher ist.
Der Vampir von Benares von Zeichner Georges Bess ist ein beeindruckendes Zeichenwerk, denn es sind nicht nur kleine, sondern auch grossformatige Bilder, die mit einem ausgeklügelten Hintergrund brillieren. Dadurch sind die Zeichnungen mit einem unglaublichen Detailreichtum ausgeführt. Seine Karriere kenne ich nicht, aber er wurde im Zusammenhang mit dem Szenaristen Alejandro Jodorowsky genannt. Den Comic Vampir von Benares schuf Georges Bess alleine. Die Zeichnungen sind sehr realistisch, die Geschichte von dem Journalisten und seinem kleinen Stadtführer vollkommen nachvollziehbar. die handelnden Personen werden über das was sie tun beschrieben, wobei manch eine Charaktereigenschaft etwas überspitzt dargestellt wird. Auf diese Weise muss nicht viel geredet werden. Der Vampir von Benares ist ein gelungener Comic. Was wie eine Kriminalgeschichte anfängt, wird nach und nach zu einer gruseligen Geschichte.