Genre: Mystery / Comedy Eine Rezension von Judith Gor (Weitere Rezensionen von Judith Gor findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Mit gerade einmal zwölf Jahren ist Ciel Phantomhive Oberhaupt einer Adelsfamilie und der Wachhund der Königin: Für Ihre Majestät klärt er mysteriöse Verbrechen auf, bringt ruchlose Adlige zur Strecke und verteidigt die Krone. Nach der Ermordung seiner Familie hat der junge Earl einen Vertrag mit einem Teufel geschlossen: Sebastian tritt als Ciels Butler auf, vernichtet seine Feinde und kümmert sich nebenbei meisterhaft um den Haushalt. Für Sebastian scheint nichts unmöglich, aber als die Königin von einem wahnsinnigen Engel für dessen Zwecke missbraucht wird, stoßen Sebastian und Ciel an ihre Grenzen. Vor ihrem letzten Kampf droht ihre Verbindung zu zerbrechen …
Die letzten Folgen der Animeadaption von Black Butler lassen den Zuschauer kaum zu Atem kommen: Mit dem Schiff fahren Ciel und Sebastian nach Paris zur Weltausstellung. Der junge Earl macht sich Sorgen, dass Ihre Majestät die ganze Welt in einen Krieg verwickeln könnte. Auf dem Eifelturm begegnet er der Königin und ihrem weißen Butler Ash, der sich als wahnsinniger Engel entpuppt. Sebastian kämpft gegen Ash, doch Ciel schreitet ein, was seinen Butler ziemlich verärgert. Sebastian befürchtet, dass Ciel von seinem Rachefeldzug Abstand nehmen könnte, und verschwindet. Als der junge Earl nach London zurückkehrt, steht die Stadt in Flammen. Doch wie soll er ohne Sebastian gegen Ash bestehen?
Kurz vor dem großen Finale nimmt sich die Serie eine kleine Auszeit und erzählt in einer humorvollen Folge, wie Sebastian die Dienerschaft des Hauses eingestellt hat. Dabei kommt Erstaunliches über das Hausmädchen Maylene, den Gärtner Finnian und den Koch Baldroy ans Licht, was für das Finale wichtig wird. Die drei folgen ebenso wie Sebastian dem jungen Earl Phantomhive aus tiefster Überzeugung, allerdings wissen sie nicht, dass sich hinter Sebastians perfekter Fassade ein Teufel verbirgt. Nach diesem Intermezzo konzentriert sich die Serie auf die Beziehung zwischen Sebastian und Ciel und ihren Kampf gegen Ash. Für Ciel stellt sich die Frage, ob er den Weg des Hasses weitergehen will und damit seinen Vertrag mit Sebastian erfüllt. Geschieht dies, würde der teuflische Butler sich die Seele seines Herrn nehmen. Und dies ist keine Drohung, die durch freundschaftliche Gefühle nichtig wird.
Viele Handlungsfäden, die teilweise zu Beginn der Serie angefangen wurden, werden zu einem actionreichen Finale zusammengeführt, das erschüttert und den Zuschauer dennoch zufrieden zurücklässt. Von einem Happy End kann man nur bedingt sprechen, allerdings dürften die meisten mit der Konsequenz der Geschichte sehr zufrieden sein. Rückblickend ist Black Butler eine rundum gelungene Animeproduktion, die die Bezeichnung „Mystery“ verdient und dabei mit einer geschickten Storyführung begeistert. Einzig die teilweise übertriebenen Comedyelemente waren zu Beginn störend, fügten sich jedoch bald gut in das Geschehen ein. In den letzten Folgen wird auf slapstickartigen Humor weitgehend verzichtet. Stattdessen wird es dramatisch und hochemotional, sodass sich jeder Fan hüten wird, die DVDs vorzeitig aus dem Player zu nehmen.
Nach 24 Folgen findet Black Butler ein grandioses Ende – danach kommt der Zuschauer noch in den Genuss mehrerer OVAs, die größtenteils belanglos und quatschig sind. Wer den Humor der Serie jedoch liebt, wird auch hier bestens unterhalten werden. Zur Vollständigkeit der Serie gehören sie jedenfalls dazu. Die Gestaltung der vierten DVD-Box ist wie auch bei den anderen drei sehr gelungen – die komplette Serie sieht gut aus und ist schön verpackt, die Bildqualität kann sich für DVDs sehen lassen und die Synchronisation ist überwiegend gut. Insgesamt eine sehr schöne Veröffentlichung von KAZÉ!
Fazit
Black Butler begeistert mit einem grandiosen Finale, in dem Licht und Dunkelheit gegeneinander antreten und sich zu verschiedensten Graustufen vermischen. Die Geschichte des jungen Earl Phantomhive und seinem teuflischen Butler findet ein erschütterndes und konsequentes Ende, das ein wenig wehmütig stimmt, aber letztlich einen zufriedenen Zuschauer hinterlässt. 9 von 10 Punkten.
Rezension zu Black Butler (Volume 1)