Reihe: Black Dagger, Band 19 + 20
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Weiter geht der Kampf der Bruderschaft der Black Dagger gegen die Bedrohung der Lesser. Im bereits 10. Band (in der deutschen Ausgabe werden die Romane immer geteilt) erzählt Autorin J. R. Ward vom Kampf der Elitevampire gegen die Untoten Lesser, die die Menschheit unterwerfen wollen. Wie in jedem Roman Roman wird eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt gerückt und die Rahmenhandlung leicht vorangetrieben. Der Schwerpunkt liegt aber in der Beziehung zwischen dem Vampir Tohr und der geheimnisvollen „No’One“. Während Tohr noch immer seiner ermordeten Geliebten nachtrauert und erst allmählich seinen Lebenswillen wiederfindet, ist No’One aus dem Jenseits zurückkehrt und versucht zu begreifen, was genau passiert ist und wie sie Ihren Frieden mit ihrer Tochter Xhex machen kann. Eigentlich würde man ja sagen, zwischen den beiden kann nichts entwachsen, aber nachdem der Aufbau jedes Black Dagger Romans gleich ist, weiß man, dass am Ende die Liebe obsiegen wird. Also ist der Weg das Ziel und der Autorin gelingt es wie immer, den Leser bei der Stange zu halten.
Tatsächlich ist aber die ganze Jenseits Geschichte ein wenig dick aufgetragen und mir persönlich zu psychedelisch. Allerdings ist der Engel, der Tohr leiten soll, noch dicker aufgetragen. Das ist aber, denke ich, auch Geschmackssache. Zum Glück wird das Ganze mit einem zwinkerden Auge und viel Humor erzählt, denn die Hilfsmethoden des Engels sind sehr unorthodox. Auch die Beziehung zwischen den beiden wird behutsamer erzählt und gewinnt so an Glaubwürdigkeit.
Erwähnt werden muss noch die Haupthandlung. Der Vampir Xcor und seine Gang bereiten der Bruderschaft der Black Dagger mehr und mehr Probleme. Xcor zweifelt das Recht der Bruderschaft an, die Vampire alleine vor den Lessern zu beschützen und obwohl er und seine Vampire nicht über Kräfte der Bruderschaft verfügen, beweist er doch, dass er sehr wohl Lesser bekämpfen kann, die wiederum in größerer Zahl auftauchen und für jeden Vampir eine Bedrohung darstellen. Xcor geht es allerdings nicht um einen selbstlosen Kampf: Er will den König Wrath stürzen und hierfür ist ihm jedes Mittel recht. Dieser Teil macht das Buch nun deutlich interessanter – vor allem weil die Lesser nun wieder eine deutlich spürbarere Bedrohung geworden sind, denn in einigen Bände zuvor waren die Gegner fast zu Lachnummern verkommen.
Die Frage bleibt, wie lange das Konzept der Autorin noch trägt. Natürlich kann sie das Konzept auch nicht vollständig umwerfen, denn damit würde die Leserschaft vor den Kopf gestoßen werden. Abnutzungserscheinungen sind erkennbar. Noch geht es aber. Noch!
6 von 10 Punkten.