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Reihe: Mass Effect, Band 4
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Alle 50.000 Jahre fällt eine Rasse von Maschinenwesen - die sogenannten Reapers - über die Galaxie her und "erntet" alle Lebensformen ab. Zwei Menschen, die die Wahrheit kennen, setzen alles daran, diesen Teufelskreis zu durchbrechen: Admiral David Anderson und seine Partnerin Kahlee Sanders. Ihre Manöver stören allerdings die Kreise der geheimen, paramilitärischen Organisation Cerberus, die alles daran setzt, ihre Machenschaften zu tarnen. Anderson und Sanders finden sich schnell zwischen allen Fronten wieder und wissen: Die Zeit der Ernte ist nah!
(Quelle: paninicomics.de)
David Anderson und seine Freundin und Kollegin Kahlee Sanders, versuchen den Citadellen-Rat, faktisch die Regierung der bekannten Völker, davon zu überzeugen, das die Reaper eine unmittelbare Bedrohung darstellen. Derweil machen sich ihre beiden Schützlinge, die biotisch talentierten Teenager Nick und Gillian Grayson unvermittelt alleine auf dem Weg nach Omega, um ihre jeweiligen Ziele zu verfolgen. Nick will Abenteuer und Anerkennung erfahren, Gillian ist auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters Paul Grayson. Auf Omega, einer Raumstation, geraten sie zwischen die Bandenrkriege der dort zahlreichen kriminellen Vereinigungen. Oberhaupt auf Omega ist unangefochten die Bandenchefin Aria T´Loak. Deren Tochter wurde von einem Söldner des Unbekannten umgebracht, weswegen sie auf ihn und dessen promenschlichen Organisation Cerberus einen glühenden Hass empfindet. Gillian Grayson will sich ihrer benutzen, da auch sie den gesuchten Mörder ihres Vaters in den Reihen Cerberus vermutet. Auf Omega geht jedoch alles zuerst einmal gründlich schief und vermasselt ihr Treffen mit T´Loak - und gerät stattdessen in die Interessenssphäre einer neuen Terrororganisation namens "Biotischer Untergrund". Auch Nick hat sich hier schon eingefunden.
Als Anderson und Sanders Omega erreichen, erwartet sie schier undurchdringliches Chaos an abwechselndem Hass und Abhängigkeiten zwischen Cerberus, der Organisation T´Loaks und anderen Banden.
Alles auf Null, so das Konzept von William Dietz. Irgendwie ist der Übergang der Romane von Drew Karpyshyn zu Dietz nicht recht geglückt, denn einen guten Teil der Geschichte werden allerlei Konzepte, Origanisationen und Personen von Mass Effect neu erklärt. Ob dies bei einem vierten Band einer Reihe notwendig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Hier wäre alternativ ein kleines Register eine bessere Lösung gewesen. Aber nicht nur sich wiederholende Beschreibungen sind des Lesers leid. Verschiedene bekannte Elemente des Mass Effect Universums werden in diesem Roman anders dargestellt, wie sie bisher geschildert wurden. Vor allem in der Darstellung der Charaktere lernt man neue Personen unter altem Namen kennen. Nicht sinnig. Einige logische Fehler des Romanes, die schon in der englischen Originalausgabe bemängelt wurden und in der deutschen Übersetzung leider einfach übernommen wurden, machen das Leseerlebnis nicht sonderlich besser. Wenn urplötzlich Waffen dann auftauchen, wenn der in Bedrängnis geratene Charakter es am nötigsten hätte oder sich ähnliche Dinge wie durch Zauberhand fügen, so klatscht man sich eher mit der flachen Hand an die Stirn, als den Roman weiter für gut zu halten. Nein, wenn man die gelungenen Mass Effect-Romane von Drew Karpyshyn genossen hat, die ein spannendes Universum darstellte, in der sich allerlei abenteuerlicher Figuren tummeln, dann kann man bei diesem Buch leider nur den Kopf schütteln. Logik- und Anschlussfehler mal beiseite gelassen, bietet sich dem Leser eine Geschichte, die das Universum kaum weiterbringt oder neue Aspekte bietet. Insofern ist auch für den Interessierten am Franchise nicht sonderlich viel geboten. Schade.