Titel: Blutportale Eine Besprechung / Rezension von Anke Brandt |
Saskia führt ein relativ normales Leben als Köchin mit einem etwas außergewöhnlichem Hobby - Fechten. Dieses Hobby wurde ihr schon in die Wiege gelegt und sie betreibt es leidenschaftlich.
Auch Will, der Florist, scheint ein normales Leben zu führen, außer, dass er die Villa eines ihm unbekannten Millionärs hütet und in eben dieser Villa wohnen darf.
Saskia ahnt während eines Fechtturniers gegen den geheimnisvollen Maître nicht, dass er sie schon seit Ewigkeiten gesucht hat, um tief in ihr verborgene Kräfte zu wecken. Genauso wenig weiß Will von der geheimen Tür in der Villa, hinter der ein Artefakt verborgen liegt, welches eine Gruppe von Fanatikern in ihren Besitz bringen will, um ein Blutportal zu öffnen und damit ihrem angebeteten "Belua" den Weg in unsere Welt zu ebnen.
Schon bald befinden sich Will und Saskia auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche, denn das eine Artefakt aus der Villa gehört zu vier weiteren und nur zusammen können diese Artefakte ein Blutportal öffnen. Dämonendiener Beluas suchen genauso nach den Artefakten wie Levantin, Saskias Fechtgegner. Levantin, ein Dämon aus einer anderen Dimension, hat nur ein Ziel - er will wieder nach Hause. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht.
Markus Heitz beweist mit diesem Roman einmal mehr, dass er ein wahrer Meister der dunklen Spannung ist, und dennoch gibt er in "Blutportale" noch einmal richtig Gas. Er legt ein rasantes Tempo vor, bei dem er nichts dem Zufall, gern aber einige Passagen der Fantasie des Lesers überlässt. So springt er in der Handlung von einem Ort zum nächsten, ohne sich mit Erklärungen aufzuhalten. Dieses enorme Tempo, vollgepackt mit satter Action, lässt einen das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen.
Worauf der Leser allerdings verzichten muss, ist die Tiefgründigkeit der Charaktere, die Markus Heitz in seinen anderen Büchern besser herausgearbeitet hat. "Blutportale" lebt aber nicht von der Analyse eines Charakters, sondern eben von der geballten Handlung.
Was mich als Leser wiederum positiv angesprochen hat, das waren die kleinen Querverweise zu den vorherigen Büchern aus demselben Genre. Immer wieder zieht der Autor kleine Parallelen, die das Gesamtwerk in sich stimmig und logisch abrunden. Man muss die Bücher nun nicht zwingend nacheinander lesen, aber ich empfand es beim Lesen doch immer positiv, zu wissen, von wem genau die Rede war.
Und noch einen Unterschied gibt es zu den vorherigen Büchern. Die Handlung spielt fast ausnahmslos in der Gegenwart. Der Autor verzichtet diesmal auf den 2. Handlungsstrang. Dennoch nimmt er Bezug auf Ereignisse, die in der Vergangenheit spielen, jedoch präsentiert er diese Ereignisse anders als erwartet.
Alles in allem ist "Blutportale" wieder ein "echter Heitz" und doch ist das Buch auch irgendwie ganz anders. Der Autor versteht es immer wieder, seine Leser in gewohnter Manier zu unterhalten und dabei doch auch immer wieder zu überraschen.
9 von 10 Punkte