Reihe: Doom3, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
2144, das Jahr, in dem Entscheidungen fallen. 2144, das Jahr, in dem Lieutenant John Kane auf den Mars versetzt wird. Degradiert, weil er einen direkten Befehl verweigerte, landet er bei den Space Marines. Sein neuer Dienstort hat es jedoch in sich. Auf dem Mars wurden Militärbasen und Forschungslabore eingerichtet, um den Planeten besser kennen zu lernen und erforschen zu können. Hintergrund ist eine übervölkerte Erde, deren Bewohner neuen Lebensraum benötigen. Der einzig erreichbare und gleichzeitig auch bewohnbare Planet bleibt der rote Nachbar hinter dem Asteroidengürtel.
Die Firma UAC, Union Aerospace Corporation, ist so gut wie einziger Besitzer des Planeten Mars. Die Arbeiten an den Unterkünften von Mars City gehen zu langsam voran. Die Planungen sind klar, doch die praktischen Arbeiten hinken dem Zeitplan hinterher. Ian Kelliher, Sohn des Gründers der UAC, Tommy Kelliher, und der Anwalt Swann sind zur Kontrolle auf dem Mars und wollen sich die Labors sowie die Ausgrabungsstelle ansehen. Einer der wichtigsten Forscher ist ein gewisser Herr Betruger. Ob der Name im amerikanischen Original ebenso benutzt wird, kann ich nicht sagen. Doch mit dem U-Umlaut im Namen trifft seine Arbeit zu. Der Doktor kümmert sich lieber um seine eigenen Ziele, als für die Ziele, für die er bezahlt wird. Ihm gelingt es, die Teleportation zu erfinden und vor allem nutzbar zu machen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.
Auf der Erde im erfundenen Land Terekstan verletzt ein US-Militär-Konvoi das Territorium eines fremden Staates - und schert sich einen feuchten Dreck darum, ganz wie im richtigen Leben. Kein Wunder, dass das amerikanische Spiel so richtig aus dem Vollen des "American way of life" schöpft. Und natürlich sitzt das kleine Terekstan auf einem unentdeckten Ölfeld. Klar, die Amerikaner wollen das Öl. Im öffentlichen Auftrag heißt das natürlich anders. Auch nicht neu: Die eigenen Soldaten werden der Politik geopfert. Und Kane widersetzt sich dem Befehl zurückzufahren. Die unangenehme Folge seines Angriffs: Plötzlich ist jeder Bürger gegen die Soldaten und somit ein möglicher Gegner.
Der amerikanische Patriotismus ist es, der mich an dieser Erzählung stört. Mal wieder sind sie es, die die Guten sein sollen, aber doch eindeutig die Angreifer. Der Roman ist letztlich eine Art Stellungskrieg, den die Soldaten führen müssen. Aus erzählerischer Sicht eine Gewaltverherrlichung, wie sie nicht sein muss. Die Handlungsträger sind Nachahmungen wirklicher Personen, aber schlecht und regelrecht naiv beschrieben. Die Erzählung selbst ist sehr geradlinig und dafür um so vorhersehbarer. Unterm Strich bleibt ein unauffälliger Abenteuerroman.