Reihe: Chroniken der Schattenjäger, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Nach dem Tod ihrer Tante soll die sechzehnjährige Tessa nach London fahren, wo ihr Bruder lebt. In der Hauptstadt des Jahres 1878 wird sie von den sogenannten Dark Sisters abgeholt. Diese behaupten, sie im Auftrag ihres Bruders Nate abzuholen. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die Sisters lügen. Sie behaupten, sie hätten Nate in ihrer Gewalt. Dafür bringen sie Tessa Dinge bei, von denen sie höchstens geahnt hatte. Tessa ist eine Formwandlerin und kann die Gestalt jeder Person annehmen. Sie benötigt nur einen Gegenstand, der der jeweiligen Person gehörte. Sechs Wochen lang wird sie von den Schwestern gefangen gehalten. Dann kommt Will und rettet sie. Er nimmt sie mit in das Institut, wo sie Charlotte, die Verantwortliche für das Institut kennen lernt, das ein Heim für die Schattenjäger darstellt. Hier findet Tessa auch die Hilfe, die sie benötigt, um Nate zu finden. Die Suche gestaltet sich nicht einfach. Ständig werden ihr Knüppel in den Weg geworfen, die sie an der erfolgreichen Suche hindern. Zudem machen ihr Vampire und eigenartige mechanische Wesen zu schaffen. Die Schattenjäger helfen ihr. Selbst die Schattenjäger haben ihre Geheimnisse. Will und Jem und Tessa kommen einer Verschwörung auf die Spur, die die ganze Welt verändern könnte. Doch vorerst wird nur Tessas Welt verändert. Sie verliebt sich in Will und Jem gleichzeitig. Die Dreiecksbeziehung erleichtert ihre Aufgabe nicht gerade. Zudem hütet Jem ein Geheimnis und auch Will ist nicht ganz unbescholten.
Clockwork Angel ist der erste Teil einer neuen Trilogie, die denselben Handlungshintergrund besitzt wie die Chroniken der Unterwelt. Die Geschichte ist schnell. Cassandra Clare nimmt den Leser mit in eine atemberaubende Welt, die sich bereits nach dem Prolog rasant entwickelt. Es ist nicht notwendig, die Chroniken der Unterwelt zu kennen. Auch wenn bekannte Personen wie etwa der Hexenmeister Magnus Bane Erwähnung finden oder Will ein wenig an Jace erinnert.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig und lässt sich gut lesen. Clockwork Angel spielt vor Chroniken der Unterwelt. Die Autorin Cassandra Clare begibt sich auf eine Zeitreise. Sie lässt Sitte und Anstand einer Epoche vor dem geistigen Auge eindrucksvoll auferstehen und entführt in eine Welt von Zylindern, Gehstöcken und Rüschenkleidern.
Cassandra Clare scheint mir fast eine Ausnahmeerscheinung unter den neueren Autoren zu sein. Ihre Bücher sprühen vor Leben, sind phantastisch geschrieben. Ein Buch, das Kindern von 8 bis 88 sicher Freude bereitet.