Reihe: Space Action Eine Rezension von Martin Wagner |
Erfindungen, die zu Beginn des Sciencefiction-Genres noch wirklich Sciencefiction waren, finden sich heute in der Realität wieder und machen deutlich, wie gut die Autoren der Vergangenheit einschätzen konnten, wie sich die Technik entwickeln würde. Für heutige Autoren sorgt diese Entwicklung aber für Schwierigkeiten, denn neue Ideen für Sciencefiction-Romane sind nicht immer einfach, denn man muss ich die Frage stellen: Ist das noch Sciencefiction oder eher eine Beschreibung der aktuellen Zeit? Einfach machen es sich da Autoren, die ihre Geschichte auf fremden Planeten und mit außerirdischen oder nicht-menschlichen Protagonisten und Antagonisten ausstatten, das ist Sciencefiction ohne Frage.
Die Romanreihe Space Action von Heyne folgen diesem Schema und verbindet es mit Kampf und auch militärischem Inhalt. Dank der renommierten Autoren, die für die Reihe gewonnen werden konnten, ist diese Mischung auch noch sehr erfolgreich. Den neusten Band, „Combat Planet“, hat der Engländer Andy Remic geschrieben, der vor allem durch seine sehr militärischen Sciencefiction-Romanen auf sich aufmerksam gemacht hat. Der vorliegende Roman ist aber kein typischer Remic, denn das Militär spielt dort nur eine untergeordnete Rolle. Die Hauptrollen spielen nämlich ein Polizist von der Erde und eine Killerandroidin.
Während der Polizist, Dexter Colls, der sich auf das Fangen und Vernichten von Androiden spezialisiert hat, eigentlich nur einen ruhigen und doch unterhaltsamen Urlaub auf einem Freizeitparkplaneten verbringen will, ist die Androidin Amba dazu bestimmt, auf eben diesem Planeten einige wichtige Einwohner dieses Planeten zu liquidieren. Dass sich die beiden irgendwann begegnen ist von Anfang an klar, aber bis es dazu kommt, kann die Killerin einige ihrer Missionsziele erreichen, wohingegen Dexter den Schock fürs Leben erlebt, als seine gesamte Familie entführt und er gezwungen wird, den Planeten ohne seine Frau und seine beiden Kinder zu verlassen. Das macht er natürlich nicht mit und er begibt sich auf die Suche nach den Dreien. Auf seiner Suche betritt er Bereiche des Themenplaneten, die Touristen bisher nicht betreten haben und lernt die Bewohner der Welt ein wenig besser kennen. Auf seiner Suche begegnet er irgendwann Amba und beide stellen fest, dass sie aktuell mehr verbindet als trennt und das ungleiche Paar setzt den Weg gemeinsam fort. Gemeinsam finden sie schließlich Dexters Familie und auch das letzte Opfer der Killerin.Genau dann, keine Seite zu früh, wird das große Geheimnis enthüllt und sowohl für Dexter als auch für Amba bricht eine Welt zusammen, während um sie herum tatsächlich eine Welt zusammenbricht.
Eine spannende Geschichte, die zwar an einigen Stellen recht vorhersehbar ist, die aber auch immer wieder für Überraschungsmoment sorgt. Tolle Protagonisten, die das Buch tragen, und ein etwas weniger tragender und wenig gelungener Antagonist. Dadurch, dass die Protagonisten und die Nebencharaktere aber überzeugen können, kann das vernachlässigt werden. Absolut gelungen ist der Themenplanet und dessen Hintergrund. Der Planet selbst wird wirklich gut beschrieben und er erwacht vor dem inneren Auge zum Leben, der Hintergrund des Planeten ist aber noch besser, denn der Besuch von Vergnügungsparks wird nach der Lektüre des Buches auf ewig andere Gefühle heraufbeschwören.
Fazit: „Combat Planet“ aus der Reihe Space Action ist ein toller Sciencefiction-Roman mit tollen Figuren und vor allem mit einem tollen Schauplatz. Dazu noch viele überraschende Entwicklungen und viele spannende Szenen mit viel Action. Mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Kaufen und Lesen!