Reihe: Convoi, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Im zweiten Band der Comic-Reihe "Convoi" beginnen sich verschiedene Entwicklungen klarer abzuzeichnen. Der zu Zwangsarbeit verurteilte Cho Jen wird ohne eigenes Verschulden in ein Bombenattentat verwickelt und danach zum Tode verurteilt. Xenia Maywood versucht mithilfe des Einflusses ihres Vaters, Senator Maywood, das Todesurteil noch abzuwenden. Die Möglichkeiten von Jens frührerem Arbeitgeber Tazio Moolsan sind auch erschöpft. Gleichzeitig machen Xenias Zwillinge Gil und Fred wieder einmal einen unerlaubten Ausflug in die virtuelle Spielewelt "Convoi" und werden dort entführt. Die "Buzzer" ihrer Avatare werden ihnen abgenommen, sie sind im System sozusagen gefangen. Eine Lösegeldforderung folgt innerhalb weniger Minuten.
Durch Senator Maywoods Beistand konnte die Strafe für Cho Jen in lebenslängliche Zwangsarbeit geändert werden; als Dank verspricht Moolsan Xenia, bei der Befreiung ihrer Zwillinge zu helfen. Wie es scheint, ist die Kooperative Ushaido nicht so untätig, wie es in der realen Welt scheint. Moolsan führt einen Trupp Soldaten an, die die Zwillinge gewaltsam befreien können. Währenddessen erfährt Xenia Maywood von ihrem Vater die Wahrheit über Präsident Meldersons Verbrechen an den ersten Kolonien und die aktuelle Katastrophe, die sich auf einem Planetoiden anbahnt ...
Smolderen und Gauckler können, ohne große Verrenkungen zu machen, das Medium Comic mit dem Medium Computerspiel vermengen und das Ganze in ein Softcover-Album pressen. Eine spannende Science-Fiction-Story verbindet sich mit persönlichen Dramen und kleineren Abenteuern. Hier wird es wohl nie langweilig! Wie schon in der Rezension zu Band 1 erwähnt, gefällt der weiterentwickelte französisch-belgische Stil von Gauckler und fügt sich mit den eigens von seiner Frau entworfenen, immer wieder eingefügten Werbelogos der gezeigten Gerätschaften zu einem fast filmartigen Werk.
Band 2 führt die begonnenen Handlungsstränge konsequent weiter, verrät jedoch nie genug, um den Spaß an der Geschichte zu verlieren.
Meine Wertung: 8 von 10 Punkte, der halbe Punkt mehr zum vorherigen Band für die mitreißenderen Dramen und die toll gezeichneten größeren Panels.