Titel: Damian. Die Stadt der gefallenen Engel Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Erwachsenwerden ist nicht leicht. Das erfuhr die knapp 18-jährige Lara gerade. Ben, ihre große Liebe, verließ sie. Daher will das liebenswerte Mädchen auf andere Gedanken kommen. Auf Anraten von Mutter Rachel will sie ihre Großeltern in den Herbstferien besuchen. Bei den Eltern ihrer Mutter, Max und Martha, die in Berlin leben, war sie bislang nicht sehr oft zu Besuch. Zudem wächst sie ohne Vater auf, den sie nie kennen lernte (nie kennen lernen durfte?).
In Berlin geschieht etwas Seltsames: Lara gerät in Gefahr und trifft auf Damian, der ihr aus der Klemme hilft. Das Mädchen verliebt sich spontan in ihren Retter. Damian scheint ebenfalls Interesse an ihr zu finden. Er zeigt ihr auch Berlin, die Touristenorte und besonders das Berlin weitab davon. In Berlin verbirgt sich aber auch eine ganz andere Welt. Je mehr Lara zu sehen bekommt, desto seltsamere Dinge geschehen rund um sie. Hinter den Lichtern der Großstadt verbirgt sich eine Welt, in der Dämonen gegen Dämonen und Engel gegen Dämonen antreten. Der Kampf um Macht und Menschen ist gewaltig. Und je mehr Lara von Berlin sieht, desto seltsamer wird ihr. Scheinbar kennt jeder ihre Großeltern und ... ihren Vater. Nur sie nicht.
Lara versteht die Welt nicht mehr. Wem kann sie noch trauen? Ist Damian wirklich ein Freund? Und wo steht sie?
Damian. Die Stadt der gefallenen Engel ist ein gelungenes Jugendbuch. Es steht deutlich abseits von all dem Mainstream und begeistert durchaus Jung und Alt. Das Buch ist fesselnd geschrieben und voller überraschender Wendungen. Rainer Wekwerth schreibt in kurzen Kapiteln. Das macht die Erzählung schnell und abwechslungsreich. Das liegt aber auch daran, dass die Erzähler wechseln. Mal ist es Lara, dann wieder Damian, die Großeltern etc. Zwar erkennt man aus deren Sicht auch deren Einstellungen und Gefühle, doch manchmal hat man den Eindruck, die Geschichte sei verwickelt. Andererseits macht es die Geschichte auch spannender. Der flüssige Schreibstil Rainer Wekwerths nimmt den Leser schnell gefangen, und so liest man ein Kapitel nach dem anderen, ohne zu bemerken, wie die Zeit vergeht. Man liest über den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse und eine Liebe gegen alle Widerstände. Langsam aber sicher meint der Leser zu sehen, worauf die Geschichte hinausläuft, und ist vom wirklichen Ende um so überraschter. Besonders auffällig: Es werden keine Klischees bedient.