Pinchester ist eine Stadt der Mäuse. Die Mäuse sind gesittet, benehmen sich und fallen nicht aus der Norm. Manche sind liebenswürdig, andere wiederum das Gegenteil. Aber so ist das ja überall. Die Malerin Mirrin Stentrill soll oder besser darf, im stadteigenen Museum ihre Bilder ausstellen. Was sich als eine normale Vernisssage in ihren Augen darstellt, versetzt die Stadt in Aufruhr. Die Bilder sind furchtbar. Sie stellen unter anderen haarige, riesige Kreaturen dar, mit spitzen Zähnen und scharfen Krallen. Dabei weiss jedes Kind, Katzen hat es nie gegeben. Das was dort gezeigt wird trifft auf grossen Wiederwillen. idealistische Herrenmäuse, patriotische Mäusenationalisten verlangen die Schliessung der Ausstellung und gehen soweit, die Bilder der ehemals blinden Malerin zu verunstalten. Der Bürgermeister von Pinchester stellt sich schnell an die Spitze der Gegner. Hermux Tantamoq ist davon nicht zu beeindrucken. Er lebt mit seinem zahmen Marienkäfer Terfle in der Stadt als Uhrmacher, wie schon sein Vater zuvor. Wie sein verstorbener Vater, Gott habe ihn seelig, stellt er am liebsten mechanische Wunderwerke her und repariert Uhren aller Art. Da geschehen an einem Tag gleich zwei Dinge, die sein Leben verändern sollten. Auf der einen Seite erhält er die Einladung in das Museum für Kunst und Wissenschaft. Dort stellt die oben genannte Malerin aus. Zum anderen erhält er von Birch Tentintrotter Besuch. Das Streifenhörnchen ist eigentlich auf der Suche nach Hermux’ Vater, der wie bereits angedeutet, verstarb. Birch war ein alter Freund seines Vaters, der eines Tages verschwand. Man hielt ihn für Tod, doch nun steht er wieder hier und will die Unterstützung seines alten Studienkollegen. Aus bekannten Gründen ist das nicht möglich. Daher wird Hermux bald darauf sein Partner bei einem aufregenden Abenteuer. Birch hat die Karte eines alten Katzentempels gefunden und will eine Expedition ausrüsten. Ziel ist es die alte Hauptstadt zu finden, die sich in der Wüste des Landes befunden haben soll.
Das Buch ist eine erfrischende Abenteuergeschichte, die diesmal von Mäusen und Streifenhörnchen bestritten wird. Es gibt das reine Abenteuer, der Suche, böse Intriganten, Liebesszenen und alles andere mehr, um einen wirklich gelungenen Roman herzustellen. Dieses Kinderbuch, ja in der Tat, es ist eines, lässt sich sehr schön lesen. Gleich zu Anfang wird es spannend, und vor allem nachvollziehbar. Jeder fühlt mit Hermux, als eine wichtige Feder einer Taschenuhr plötzlich in der Werkstatt verloren geht. Hermux findet eine mechanische Tanzmaus und ist fasziniert davon. Erschreckenderweise finden sie diese tatsächlich im Katzentempel. Es gab sie also doch und die Mäuse waren ein Volk von Sklaven. Michael Hoeye erzählt eine solide Geschichte, die nicht nur Kindern Spass macht. Michael versteht es dabei sehr gut, Seitenhiebe auf unser menschliches Zusammenleben auszuteilen. Ein wahrlich fellsträubendes Abenteuer des Allan Quatermain der Streifenhörnchen in Begleitung des Indiana Jones der Mäuse.