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Titel: Das Mädchen
Originaltitel: The Girl Who Loved Tom Gordon (1999) Autor: Stephen King Übersetzer: Wulf Bergner Titelbild: Mark Owen Zeichnungen: Corbis / Randy Wells Buch/Verlagsdaten: Pan Verlag (03/2011); 297 Seiten; 14,99 €; ISBN: 978-3-426-28356-1 (gebunden) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
(weitere Rezensionen von Erik Schreiber auf fictionfantasy findet man hier) |
Wir schreiben den Juni des Jahres 1998. Die neunjährige Patricia McFarland, kurz Trisha genannt, ist mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Pete unterwegs. Jedes Wochenende einen Ausflug unternehmen, um eine heile Familienwelt zu spielen, die seit der Scheidung des letzten Jahres nicht mehr da ist. Genau wie der Vater, der auch nicht mehr da ist. Auf dem Appalachian Trial zu wandern ist sicherlich keine falsche Idee, wenn Mutter und Bruder sich nicht dauernd streiten würden. Außerdem würde Trisha sich lieber Baseball ansehen. Ihr Vorbild ist Gordon mit der Nummer 36, der bei den Red Sox spielt und dessen Shirt sie gern trägt. Um dem üblichen Streit im dichten Waldgebiet zu entgehen, bleibt sie etwas zurück. Als sie ein menschliches Bedürfnis überkommt, schlägt sie sich in die Büsche. Der übliche Streit hallt noch eine Weile durch die Bäume. Der Verlust der Tochter und Schwester fällt den Streithähnen nicht auf. Und überhaupt, der Wanderweg ist ja gleich da vorne, denkt Trisha, nimmt eine Abkürzung und verläuft sich.
Was Trisha nicht weiß, aber auf dem genialen Wackel-Titelbild bereits angedeutet wird: In dem Wald lebt ein seltsames Wesen. Es verfolgt Trisha, die sich urplötzlich im Wald allein wiederfindet, spielt mit ihr und wartet auf den Moment, da sie vor lauter Furcht ihr Leben aufgibt. Im Prinzip kommt die Novelle, mit stetiger Wiederholung eines Bildes auf Romanlänge gebracht, ohne mysteriöse Geschöpfe in den Tiefen des Waldes aus. Dieses fremde Wesen ist in der Darstellung nur eine Art der inneren Angst und Unsicherheit, projiziert auf etwas Fremdes, Unheimliches außerhalb ihrer selbst. Ihr inneres Labyrinth an Ängsten wird auf den Wald projiziert. Hoffnungslosigkeit zeigt sich im Dunkeln, Verzweiflung in der Suche nach dem Weg hinaus.
Der PAN Verlag hat mit Stephen Kings Das Mädchen pures düsteres Lesevergnügen herausgebracht, das mir in der Erstauflage des Schneekluth Verlages entging. In der Struktur eines Baseballspiels sind die einzelnen Kapitel gehalten. Der amerikanische Breitensport taucht mit Trisha als Fan der Red Sox, vor allem von Tom "Flash" Gordon, als gewichtiges Element auf.
Das Leben ist ein tödliches Baseballspiel, um beim Bild zu bleiben, das wird dem Leser sehr schnell klar. Und meist sind Kinder der Ball, geschlagen von Vater und Mutter - jeweils in die andere Spielhälfte - und ein Homerun des Kindes wird immer für den Gegner gegeben.
Obwohl ich schon lange keinen Stephen King mehr gelesen habe, fesselte mich das Buch bereits mit den einleitenden Worten auf Seite elf. Patricia McFarland ist vielleicht die glaubwürdigste weibliche Figur, die Stephen King geschaffen hat. Zwar sind einige ihrer Handlungen und Gedankengänge eindeutig die eines Erwachsenen, doch wirken sie nicht fehl am Platz.
Was Trisha nicht weiß, aber auf dem genialen Wackel-Titelbild bereits angedeutet wird: In dem Wald lebt ein seltsames Wesen. Es verfolgt Trisha, die sich urplötzlich im Wald allein wiederfindet, spielt mit ihr und wartet auf den Moment, da sie vor lauter Furcht ihr Leben aufgibt. Im Prinzip kommt die Novelle, mit stetiger Wiederholung eines Bildes auf Romanlänge gebracht, ohne mysteriöse Geschöpfe in den Tiefen des Waldes aus. Dieses fremde Wesen ist in der Darstellung nur eine Art der inneren Angst und Unsicherheit, projiziert auf etwas Fremdes, Unheimliches außerhalb ihrer selbst. Ihr inneres Labyrinth an Ängsten wird auf den Wald projiziert. Hoffnungslosigkeit zeigt sich im Dunkeln, Verzweiflung in der Suche nach dem Weg hinaus.
Der PAN Verlag hat mit Stephen Kings Das Mädchen pures düsteres Lesevergnügen herausgebracht, das mir in der Erstauflage des Schneekluth Verlages entging. In der Struktur eines Baseballspiels sind die einzelnen Kapitel gehalten. Der amerikanische Breitensport taucht mit Trisha als Fan der Red Sox, vor allem von Tom "Flash" Gordon, als gewichtiges Element auf.
Das Leben ist ein tödliches Baseballspiel, um beim Bild zu bleiben, das wird dem Leser sehr schnell klar. Und meist sind Kinder der Ball, geschlagen von Vater und Mutter - jeweils in die andere Spielhälfte - und ein Homerun des Kindes wird immer für den Gegner gegeben.
Obwohl ich schon lange keinen Stephen King mehr gelesen habe, fesselte mich das Buch bereits mit den einleitenden Worten auf Seite elf. Patricia McFarland ist vielleicht die glaubwürdigste weibliche Figur, die Stephen King geschaffen hat. Zwar sind einige ihrer Handlungen und Gedankengänge eindeutig die eines Erwachsenen, doch wirken sie nicht fehl am Platz.
Das Mädchen - die Rezension von Jürgen Eglseer