Reihe: Dead Space, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Roman spielt im Jahr 2215. Die Erde hat sich zu einem ziemlich heruntergekommenen und ausgeraubten Planeten entwickelt. Die derzeitigen Bestrebungen der Rohstoffirmen beschränken sich auf den Mond und die Tiefsee. Auch über dem 170 km breiten Chicxulub-Kraters am Rande der Yukatan-Halbinsel im Golf von Mexiko sucht vor allem die zwielichtige Firma Dredger-Corp nach lohnenswerten Abbauvorkommen. Wie die Wissenschaftler der Firma jedoch herausfinden, verbirgt sich am Grunde des Einschlagkraters, tief verborgen unter mehreren tausend Metern Wasser und Gestein etwas, was Signale aussendet..
Auch auf dem Festland werden diese regelmässigen Signale empfangen, ohne korrekt eingeordnet werden zu können. Auch mehren sich physische Probleme bei den Menschen wie Halluzinationen und Kopfschmerzen. Auch Michael Altmann wird auf den mysteriösen Sender aufmerksam und erkundigt sich bei seinen Kollegen nach der möglichen Herkunft, nicht wissend, das er damit auch Dredger-Corp auf sich aufmerksam macht und Begehrlichkeiten weckt. Fast schon überfallartig werden er und seine Freundin von Schergen der Bergbaufirma gekidnapped und zu einem Unterwasserlabor gebracht. Dort trifft er nicht nur viele seiner Kollegen wieder, die ebenso unfreiwillig an dieser Mission teilnehmen müssen, sondern muss auch noch erkennen, das das Gebilde, welches sich am Boden des Chicxulub-Kraters befindet offensichtlich ausserirdischen Ursprungs ist. Ein seltsam verdrehter Monolith, über und über mit nicht entzifferbaren Schriftzeichen übersäht wird von seinem umgebenden Gestein befreit und an die Oberfläche gebracht.
Ohne es zu ahnen, starten die Wissenschaftler einen seit uralter Zeit vorbereiteten Vorgang, an dessen Ende die Auslöschung der Menschheit stehen könnte..
Die Spiele-Welt "Dead Space", ein klassischer Egoshooter, spielt eigentlich weit in der Zukunft der hier geschilderten Handlung, in diesem Buch wird aber beschrieben, wie es zum ersten Kontakt mit einem der sogenannten "Marker" kommt und die Religion der Unitology mehr oder weniger unfreiwillig von Michael Altmann gegründet wird. Was etwas verwundert, ist die große Ähnlichkeit der geschilderten Umwelt zu unseren realen Gegenwart. Ich dachte schon, das ganze 200 Jahre in der Zukunft sich mehr getan hat, als holografische Handys und Nachwirkungen eines Mondkrieges... Die beiden bisherigen Spiele "Dead Space" und "Dead Space 2" verkauften sich so gut, das begonnen wurde, begleitende Romane und Comics, sowie zwei Filme zu veröffentlichen, die auch kommerziell recht erfolgreich sind.
Evenson legt hier einen Roman vor, den nicht nur Spieler beziehungsweise Fans der "Dead Space"-Reihe interessant finden werden. Auch der "Unkundige" wird sich, soweit er auf actionreiche und blutrünstige Spannungsliteratur steht, gut bedient. Die vorgestellten Charaktere werden alle gut beschrieben und ausstaffiert, der Spannungsbogen steigert sich bis zum bitteren Ende des Romanes. Gerade die Beschreibung des Einflusses des Markers auf die menschliche Psyche ist einen Blick in das Buch wert. Jedoch soll wie oben schon kurz erwähnt darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Buch nichts für Kinder ist, dafür fliesst viel zu viel Gedärm und Gehirn die Wände herab. Was lediglich am Ende des Buches nur angedeutet wird, insgesamt aber etwas schwach ausfällt, ist eine Erklärung für die Motivation der einzelnen Handlungsträger als auch des Monolithen.Was für Spieler von "Dead Space" vorausgesetzt werden kann, wurde hier für Nicht-Spieler nicht nachgeholt, weswegen sie diesbezüglich auf dem trockenen stranden, was die entsprechenden Informationen betrifft.
Alles in allem: solide 6 von 10 Punkten