Titel: Der 13te Krieger Eine Rezi von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher). |
Inhalt laut Rückseite der DVD-Hülle:
Bagdad, 922 n. Chr.: Der arabische Edelmann Ahmed Ibn Fahdlan wird wegen einer Affäre mit einer verheirateten Frau des Landes verwiesen. Auf Geheiß des Kalifen muß er fortan die unbekannten und sagenumwobenen nordischen Länder erkunden. Auf seiner Reise stößt er auf eine Gruppe barbarischer Wikinger, die sich als Söldner verdingen und vom hünenhaften Krieger Buliwyf geführt werden.
Der König selbst hat diese Krieger für eine lebensgefährliche Mission auserkoren, sein Reich muß gegen übernatürliche, blutrünstige und scheinbar unbezwingbare Kreaturen verteidigt werden, die aus nebligen Mooren wie ein flammender Drache emporsteigen und alle Männer des Landes massakrieren. Das Orakel besagt, nur 13 auserwählte Krieger können die unheimlichen Horden besiegen.
Buliwyf sieht in Ibn Fahdlan den vom Schicksal gesandten 13ten Krieger...
Aber dies ist eigentlich nur die Beschreibung vom Anfang des Filmes, nach der Wahl der 13 Krieger reist Ahmed Ibn Fahdlan mit den 12 Nordmännern in den Norden ohne deren Sprache zu kennen oder überhaupt zu wissen was ihn erwartet. Im Laufe der Reise lernt er die Sprache und tritt im hohen Norden einem übermächtig erscheinenden Feind gegenüber, der aus dem Diplomaten einen Krieger werden läßt.
Der Feind, als Feuerdrache beschrieben, ist eine Horde Bärenkrieger, die unüberwindlich erscheinen und mit grausamer Brutalität alles niedermachen, was sich ihnen in den Weg stellt. Die 13 Krieger sind die letzte Chance für den alten König seine Heimstatt und sein Volk zu verteidigen, wobei sein Sohn alles andere als glücklich ist, daß Buliwyf gekommen ist, sieht er doch seine Stellung als Erbe gefährdet.
Hinzu kommt die Tatsache, daß die 13 schon im ersten Kampf Verluste beklagen müssen und die Lage erscheint mehr als aussichtslos, denn immer wenn Nebel aufzieht kommt der Feuerdrache...
Der Film basiert auf einen älteren Roman von Michael Crichton (Die ihre Toten essen (engl. Eaters of the Dead), 1976) und ist nicht das erste
und wohl auch nicht das letzte seiner Bücher, das es auf die Leinwand geschafft hat. Aber es ist eine gelungene Verfilmung, auch wenn sie hier und da von der Romanvorlage abweicht, aber da Crichton seine Finger in der Produktion mit drin hatte, dann sind es wohl "offizielle" Abweichungen.
McTiernan hat es geschafft dem Film eine durchgängige, fast mystisch zu nennende, Atmosphäre zu geben - u. a. indem er für eine stimmige Farbgebung den ganzen Film über sorgte und das Ganze vom Altmeister Jerry Goldsmith vertonen ließ. Dazu kommt die simpel gestrickte Story, die sich stark an Die Glorreichen Sieben orientiert und viele Elemente der Grendel-Sage aufweist, der Name des Wikinger-Führers Buliwyf klingt stark nach Beowulf und die "Monster", die die Wikinger-Siedlungen heimsuchen kommen mit Vorliebe des Nachts und scheinen nicht von dieser Welt zu sein.
Die Schauspieler tun das ihrige dazu, allen voran Antonio Banderas (Ahmed Ibn Fahdlan), der nie zu meinen Lieblings-Schauspieler gehörte (und es auch jetzt nicht tut), aber hier macht er eine gute Figur und die anderen 12 Krieger bringen die Wildheit und Urwüchsigkeit der Wikinger gut rüber ohne dabei als grobschlächtige, dumme Barbaren zu wirken, wie z. B. Buliwyf (Vladimir Kuhlich), der sich als charismatischer Führer mit einem fotografischen Gedächtnis herausstellt.
Neben vielerlei Kampfszenen und dem üblichen Blutgespritze, ohne das ein zünftiger Abenteuerfilm heutzutage nicht mehr auszukommen scheint, gibt es auch die eine oder andere amüsanter Stelle, z. B. als Ibn Fahdlan das erste Mal auf seinem "kleinen" Araber zwischen den großen nordischen Wikingern auf ihren ebenfalls sehr großen Pferden erscheint und man sein Vollblut als Hund abtut oder Ibn Fahdlans Begegnung mit einem Bi-Händer.
Im Grunde ist es aber nicht wirklich ein Fantasy- oder Horror-Film, eher ein Abenteuerfilm, doch mag Ibn Fahdlan auch aus Bagdad kommen, so ist das Land in das er reist nicht wirklich definierbar und die beiden Orakel, die auftreten sowie die ganze Darstellung des Feindes wirkt sehr phantastisch und unheimlich - übersinnlich.
So kam ein Film heraus der nicht wirklich Fisch oder Fleisch oder gar Huhn ist, was das Genre betrifft. Es ist eine Mischung aus phantastischen, unheimlichen, historischen und abenteuerlichen Film, der auch einige Action-Elemente aufweist.
Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich den Film im englischen Original anschauen, denn dann gewinnt der Film durch die Akzente, mit denen jeder der Schauspieler behaftet ist, denn dadurch erscheinen die Figuren realer und es paßt besser zur allgemeinen Stimmung des Filmes.
Alles in allem ist es ein schöner, stimmiger Film, der zu unterhalten weiß und den man sich antun kann, ohne hinterher viel darüber nachdenken zu müssen.
8 von 10 Punkten
- März 2004 -
DVD-Ausstattung:
Bildformat: 16:9, 1:2,21 anamorph
Ton: Deutsch (DD 5.1 + DTS), Englisch (DD 5.1. mit dt. Untertiteln)
Extras:
- Original Kinotrailer und 7 weitere Vorschauen für DVD-Veröffentlichungen
- Goofs - filmische Ungereimtheiten
- Bio- und Filmografien der Stars
- Interviews mit den Darstellern, John McTiernan und Michael Crichton
- Animierte Produktionsnotizen
- Wikingerfibel und Wikingerzeittafel
- Soundtrack: "Der 13te Krieger"
- Fotogalerie
- "Gothic"-Trailer (CD-ROM Spiel von Egmont Interactive)
- DVD-Rom- Applikationen: Screensaver und verschiedene Weblinks