Serie / Zyklus: Bas Lag, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Eilig fliehen Cutter und seine Gefährten durch New Crobuzons Hinterland. Ihnen auf den Fersen sitzt die Miliz und damit die ganze Gewalt der Stadt. Doch diese ist weniger an Cutter als eher an dem interessiert, was Cutter selbst sucht: dem Eisernen Rat, der Hoffnung aller Rebellen. Tatsächlich trifft das Grüppchen von Widerständlern auf Judah Löw, der genau zu wissen scheint, wo sich der Eiserne Rat aufhält. Währenddessen erlebt man in New Crobuzon wir der Revolutionär Ori eine immer wichtigere Rolle in der Organisation des Terroristenführers Toro spielt. Der Grund für das Aufbegehren ist ein Krieg den New Crobuzone schon viel zu lange führt und langsam beginnt, Stadt und Miliz in die Knie zu zwingen. Doch dann zeigt sich, dass der Gegner zu einem Schlag ausholt, der gewaltig genug wäre, die Stadt mit ihrer Million Einwohner für immer von der Landkarte zu tilgen. Doch wie soll man für etwas Kämpfen, das am Ende gar nicht mehr existiert?
Den Roman zusammenzufassen ist wegen des - beschönigend ausgedrückt - sehr experimentellen Aufbau schwierig. Von Beginn an geizt der Autor mit Informationen und so manches wird dem Rätsel, was nun genau der Eiserne Rat ist, geopfert. Der Leser muss gut 250 Seiten warten, bis er diese Antwort bekommt, doch das Opfer für diese Spannung ist zu hoch. Es fehlt dem Werk ein roter Fanden, der den Leser durch die Geschichte führt und teilweise war es anstrengend, am Ball zu bleiben und man fragt sich, warum der Autor nicht einen anderen Aufbau für seinen Roman gewählt hat (die Frage, wer oder was der Eiserne Rat ist, scheint China Miéville sehr wichtig gewesen zu sein und deswegen wird auch nicht darauf eingegangen). Am Ende gewinnt der Roman dann doch noch an Fahrt und es gelingt dem Autor fast an seine phantastische Leistung von Die Narbe / Leviathan anzuschließen.
Die zugegebener Maßen hohen Erwartungen an den Roman wurden nicht erfüllt. Der Vorgänger war eines der besten phantastischen Bücher der letzten Jahr, doch der Eiserne Rat kann da nicht aufschließen. Neben dem etwas wirren Aufbau führt auch das gezwungene Verlangen des Autors, seine politischen Meinungen einfließen zu lassen dazu, dass nur selten eine solch dichte Atmosphäre entsteht wie im Vorgängerroman. Darunter leiden auch die Protagonisten, die nicht die Fülle entfalten wie in den Vorgängerromanen. Lediglich Judah Löw, der immer wieder die unterschiedlichsten Golems erschafft und zum Ende hin mit seiner Kraft eine höchst eigenwillige Wendung herbeiführt hat die Tiefe der früheren Figuren.
Doch es soll nicht der Eindruck entstehen, der Roman wäre schlecht. Es finden sich wieder Passagen in der für China Miéville so typischen Sprache verfasst sind und die von Eva Bauche-Eppers wieder eindrucksvoll ins Deutsche übersetzt wurde. So blieben auch diesmal die fremdartig schaurigen phantastischen Beschreibungen, die für China Miéville so typische sind, erhalten. Man liest von Kaktusleuten, vollkommen fremdartigen Gegenden und von abscheulichen Remade Strafen, die jegliche Menschlichkeit vermissen lassen. So war der dritte Tripp nach New Crobuzon zwar nicht so anregend wie in den Vorhergegangenen, aber immerhin noch recht unterhaltsam. 7 von 10 Punkten.
Den Roman zusammenzufassen ist wegen des - beschönigend ausgedrückt - sehr experimentellen Aufbau schwierig. Von Beginn an geizt der Autor mit Informationen und so manches wird dem Rätsel, was nun genau der Eiserne Rat ist, geopfert. Der Leser muss gut 250 Seiten warten, bis er diese Antwort bekommt, doch das Opfer für diese Spannung ist zu hoch. Es fehlt dem Werk ein roter Fanden, der den Leser durch die Geschichte führt und teilweise war es anstrengend, am Ball zu bleiben und man fragt sich, warum der Autor nicht einen anderen Aufbau für seinen Roman gewählt hat (die Frage, wer oder was der Eiserne Rat ist, scheint China Miéville sehr wichtig gewesen zu sein und deswegen wird auch nicht darauf eingegangen). Am Ende gewinnt der Roman dann doch noch an Fahrt und es gelingt dem Autor fast an seine phantastische Leistung von Die Narbe / Leviathan anzuschließen.
Die zugegebener Maßen hohen Erwartungen an den Roman wurden nicht erfüllt. Der Vorgänger war eines der besten phantastischen Bücher der letzten Jahr, doch der Eiserne Rat kann da nicht aufschließen. Neben dem etwas wirren Aufbau führt auch das gezwungene Verlangen des Autors, seine politischen Meinungen einfließen zu lassen dazu, dass nur selten eine solch dichte Atmosphäre entsteht wie im Vorgängerroman. Darunter leiden auch die Protagonisten, die nicht die Fülle entfalten wie in den Vorgängerromanen. Lediglich Judah Löw, der immer wieder die unterschiedlichsten Golems erschafft und zum Ende hin mit seiner Kraft eine höchst eigenwillige Wendung herbeiführt hat die Tiefe der früheren Figuren.
Doch es soll nicht der Eindruck entstehen, der Roman wäre schlecht. Es finden sich wieder Passagen in der für China Miéville so typischen Sprache verfasst sind und die von Eva Bauche-Eppers wieder eindrucksvoll ins Deutsche übersetzt wurde. So blieben auch diesmal die fremdartig schaurigen phantastischen Beschreibungen, die für China Miéville so typische sind, erhalten. Man liest von Kaktusleuten, vollkommen fremdartigen Gegenden und von abscheulichen Remade Strafen, die jegliche Menschlichkeit vermissen lassen. So war der dritte Tripp nach New Crobuzon zwar nicht so anregend wie in den Vorhergegangenen, aber immerhin noch recht unterhaltsam. 7 von 10 Punkten.