Serie: Trinity Blood Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In einer fernen Zukunft: Die Katastrophe Armageddon hat beinahe die gesamte Zivilisation auf dem Planeten Erde ausgelöscht. In diesem düsteren Zeitalter herrscht erbitterter Hass zwischen den Menschen und einer zweiten intelligenten Lebensform, den Vampiren. Gyula Kádár, Machthaber in der abgelegenen Stadt István, ist davon besessen, den "Stern der Trauer", eine geheimnisvolle Waffe aus längst vergangener Zeit, gegen die Menschen einzusetzen. Als der Vatikan, mächtigster Gegenspieler der Vampire, von Gyulas Plänen erfährt, entsendet er einen seiner Spezialagenten, um den Vampir zu stoppen. Bald schon kommt es zu einem erbitterten Kampf, bei dem das Überleben zweier Arten auf dem Spiel steht... (soweit der Klappentext)
In Ungarn, mit der Hauptstadt István, tobt ein Partisanenkrieg. Das Grenzland zwischen dem Reich der Wahren Menschen, dem Untergegangenen Reich östlich des Urals und Sitz der Vampire, und der restlichen Welt ist heftig umstritten. Dorthin wird Pater Abel Nightroad versetzt. Eine Versetzung in diesen Teil der Welt zählt nicht unbedingt als eine Beförderung. Abel gerät sogleich zwischen die Fronten. Er durchschaut die Zusammenhänge nicht sofort. Nur eines ist ihm sofort klar: Menschen und Vampire werden gleichzeitig von einer unbekannten, im Hintergrund tätigen Kraft beeinflusst. Allerdings kann Abel Nightroad nicht verhindern, dass Schwester Esther als Anführerin der Rebellen in die Hand des Grafen Kádár fällt. Vampir-Graf Gyula Kádár will sich an den Menschen dafür rächen, dass seine Frau, die ebenfalls ein Mensch war, durch sie den Tod ereilte. Um die Novizin Esther Blanchett zu retten, wird Abel gezwungen, sein Geheimnis und sein wirkliches Ich zu enthüllen: Unter anderem ist er ein Geheimagent der Einheit Ax des Vatikans, der mit seiner Hauptstadt Rom ein Gebiet beherrscht, welches das ehemalige Italien, Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Teile Ex-Jugoslawiens umfasst. Abel gerät in Ränkespiele und gewalttätige Auseinandersetzungen, die auf einen Kampf mit dem Vampirtyrannen hinauslaufen.
Bislang hatte Panini mit den Übersetzungen aus dem Japanischen immer etwas Pech. Der neue Roman, eine Umsetzung des Comics und des Zeichentrickfilms (ja, ja, ich müsste Manga und Anime sagen), ist nicht zu vergleichen mit Devil May Cry oder Final Fantasy. In dieser Hinsicht sind die hiesigen Handlungsträger gänzlich anders aufgebaut. Gerade Abel Nightroad, der ein wenig einfältig und dümmlich wirkt, wirkt nie aufgesetzt mit dieser Masche. Im Gegenteil, er bringt etwas Humor in die Erzählung. Dabei ist sich der Leser sicher: Hinter Abel steckt mehr. Ohne seine Arbeit als Geheimagent für die Einheit Ax, ebenso wie Tres Iqus, und deren Einsätze für die Menschheit, hätten die Vampire die Welt längst übernommen. Aber es gibt noch eine dritte Macht, die im Hintergrund an Fäden zieht, die die Menschen und Vampire gegeneinander ausspielen will.
Der Roman wurde vom gleichen Übersetzer geschrieben wie der Manga, was dazu führte, dass er die wörtliche Rede vollständig übernahm. Das ist an sich nicht sonderlich schlimm. Das Zielpublikum des Romans sind die üblichen Verdächtigen des Manga-Zeitalters, die Teens. Dabei finde ich es durchaus positiv, die Jugendlichen von Film und Comic zum Roman zu führen. Die einfach geführte Geschichte sorgt für einen leichten Lesefluss, wie sie für junge Leser neuerdings überall eingeführt wird.