Serie / Zyklus: Bibliothek der Science Fiction Literatur - Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Sternenschöpfer ist die Geschichte einer Odyssee durch Zeit und Raum. Ein Mann - namentlich nicht genannt, da alles in Ich-Form geschrieben und keine persönliche Rede vorkommt - durchdringt per Gedanken die Barriere von Zeit und Raum. Er lässt seinen Geist durch das Universum streifen und als sich seine Panik gelegt hatte, beginnt er gezielt die Milchstraße zu durchstreifen. Er begibt sich auf die Suche nach anderen Menschen (wobei das Ganze recht ungeschickt übersetzt wurde, denn Men ist nicht gleich Menschen) und stößt schließlich auf eine Welt, auf der Wesen leben, die den Menschen nicht unähnlich sind. Es gelingt dem Sternenreisenden sogar, Kontakt mit den Bewohnern aufzunehmen und einer wir sogar ein enger Freund.
Als nun der Abschied nahte, beschloss man, gemeinsam die Erde zu besuchen (das körperlose Reisen läßt sich offensichtlich erlernen), doch zwei Aspekte verhinderten dies. Zum einen stellte der Reisende fest, dass er nicht nur durch Raum, sondern auch durch die Zeit gereist war und es für ihn nahezu unmöglich war, die Erde zu lokalisieren. Zum anderen entdeckten die beiden Reisenden ein Schema in der Evolution: Es gibt in jeder Kultur, ganz gleich wie geartet sie sein mag, einen Punkt der Entwicklung, den es zu überwinden gilt. Dieser Scheidewege steht für die Entwicklung eines kosmischen Bewusstseins oder der Vernichtung der Zivilisation durch Krieg - schlimmstenfalls sogar hin bis zur totalen Vernichtung der Rasse. Die beiden Forscher werden neugierig, gehen der Sache nach und besuchen Zivilisation um Zivilisation. Immer war das selbe Schema feststellbar und nicht selten gewannen sie Freunde, die sich ihrer Suche anschlossen. Sie begegneten anderen Forschern, die genau wie Sie auf der Suche waren nach der Antwort auf dieses Schema der Evolution. Sie waren auf der Suche nach dem Sternenschöpfer.
Olaf Stapledon war Schriftsteller und Philosoph. Dies ist wichtig für das Verständnis des Werks, denn der Autor hat seinen Roman während des herannahenden zweiten Weltkriegs verfasst und wohl die drohende Gefahr gesehen. Er sah die Gefahr der imperialistischen Strömungen und die Entwicklung der Atombombe bestätigte seine These. So ist das Werk also als Warnung an die Mächtigen der Erde zu verstehen. Evoliert oder sterbt - so etwa lautet in etwa die Grundaussage dieses Werks.
Der Roman ist aber auch ein Science Fiction Roman, tatsächlich sogar einer der ersten überhaupt, denn es handelt sich hierbei um keine Utopie, wie viele andere Romane, die sich davor mit der Zukunft befassten. Die Beschreibungen der verschiedenen Welten, vor allem die von der anderen Erde, sind schön, interessant und detailreich. Für die damalige Zeit war Stapledons Werk herausragend. Man muss bedenken, dass 1937 John W. Campbell, Jr. der Herausgeber von Astounding Science Fiction wurde und das Genre vom Pulp zu einer ernsthaften Literatur weiterentwickelte. Romane wie „Der Sternenschöpfer“ blieben aber in dem von Kurzgeschichten dominierten Genre für einige Jahr weiterhin eine Ausnahme. So gesehen kann die Wirkung des Romans auf die folgende Lesergeneration nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ganz ohne Zweifel ist das Werk ein Meilenstein der SF.
Wahre Klasse zeigt der Roman in der Hinsicht, dass das Buch auch für den heutigen Leser, fast 70 Jahre später, noch lesenswert ist - zumindest in der ersten Hälfte. Im zweiten Teil vergaloppiert sich der Autor in seinen Evolutionstheorien und wiederholt sich indirekt. Auch ist für den routinierten Leser das Ende schon recht bald absehbar (was freilich daran liegt, dass der Roman vielen anderen Roman als Vorbild diente und man so manches in viel späteren Werken schon gelesen hatte).
Trotz allem ist der Roman durchaus lesenswert und unterhaltsam. Für den interessierten SF Leser ist dieses Werk eine unverzichtbare Lektüre. 7 von 10 Punkten.
Als nun der Abschied nahte, beschloss man, gemeinsam die Erde zu besuchen (das körperlose Reisen läßt sich offensichtlich erlernen), doch zwei Aspekte verhinderten dies. Zum einen stellte der Reisende fest, dass er nicht nur durch Raum, sondern auch durch die Zeit gereist war und es für ihn nahezu unmöglich war, die Erde zu lokalisieren. Zum anderen entdeckten die beiden Reisenden ein Schema in der Evolution: Es gibt in jeder Kultur, ganz gleich wie geartet sie sein mag, einen Punkt der Entwicklung, den es zu überwinden gilt. Dieser Scheidewege steht für die Entwicklung eines kosmischen Bewusstseins oder der Vernichtung der Zivilisation durch Krieg - schlimmstenfalls sogar hin bis zur totalen Vernichtung der Rasse. Die beiden Forscher werden neugierig, gehen der Sache nach und besuchen Zivilisation um Zivilisation. Immer war das selbe Schema feststellbar und nicht selten gewannen sie Freunde, die sich ihrer Suche anschlossen. Sie begegneten anderen Forschern, die genau wie Sie auf der Suche waren nach der Antwort auf dieses Schema der Evolution. Sie waren auf der Suche nach dem Sternenschöpfer.
Olaf Stapledon war Schriftsteller und Philosoph. Dies ist wichtig für das Verständnis des Werks, denn der Autor hat seinen Roman während des herannahenden zweiten Weltkriegs verfasst und wohl die drohende Gefahr gesehen. Er sah die Gefahr der imperialistischen Strömungen und die Entwicklung der Atombombe bestätigte seine These. So ist das Werk also als Warnung an die Mächtigen der Erde zu verstehen. Evoliert oder sterbt - so etwa lautet in etwa die Grundaussage dieses Werks.
Der Roman ist aber auch ein Science Fiction Roman, tatsächlich sogar einer der ersten überhaupt, denn es handelt sich hierbei um keine Utopie, wie viele andere Romane, die sich davor mit der Zukunft befassten. Die Beschreibungen der verschiedenen Welten, vor allem die von der anderen Erde, sind schön, interessant und detailreich. Für die damalige Zeit war Stapledons Werk herausragend. Man muss bedenken, dass 1937 John W. Campbell, Jr. der Herausgeber von Astounding Science Fiction wurde und das Genre vom Pulp zu einer ernsthaften Literatur weiterentwickelte. Romane wie „Der Sternenschöpfer“ blieben aber in dem von Kurzgeschichten dominierten Genre für einige Jahr weiterhin eine Ausnahme. So gesehen kann die Wirkung des Romans auf die folgende Lesergeneration nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ganz ohne Zweifel ist das Werk ein Meilenstein der SF.
Wahre Klasse zeigt der Roman in der Hinsicht, dass das Buch auch für den heutigen Leser, fast 70 Jahre später, noch lesenswert ist - zumindest in der ersten Hälfte. Im zweiten Teil vergaloppiert sich der Autor in seinen Evolutionstheorien und wiederholt sich indirekt. Auch ist für den routinierten Leser das Ende schon recht bald absehbar (was freilich daran liegt, dass der Roman vielen anderen Roman als Vorbild diente und man so manches in viel späteren Werken schon gelesen hatte).
Trotz allem ist der Roman durchaus lesenswert und unterhaltsam. Für den interessierten SF Leser ist dieses Werk eine unverzichtbare Lektüre. 7 von 10 Punkten.