Reihe: Assassin's Creed Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Nachdem im letzten phantastischen Bücherbrief Oliver Bowdens Die Offenbarung besprochen wurde, folgte nun mit Der geheime Kreuzzug ein weiterer Roman aus dem Spieleunversum um Assassin's Creed. Die Geschichte beginnt nach einem kurzen Prolog mit Niccolò Polo, dem Vater von Marco Polo. Angesiedelt im Jahr 1257 beginnt die Erzählung in Masyaf. Niccolò Polo erzählt seinem Bruder die Geschichte über den Assassinen-Meisters Altaïr. In diesem Band präsentiert uns der Autor Oliver Bowden die Geschichte des Assassinen und seine Verwicklungen in die politischen Ränkespiele.
Der mit dem modernen Begriff beschriebene Nahe Osten, trifft den Handlungsschauplatz recht gut. Saladin versucht die Ritter, Templer und Folgepersonen der Kreuzzüge aus seinem Land zu werfen, dass von den Christen als heiliges Land bezeichnet wird. Während also ringsum kleinere und grössere Schlachten geschlagen werden, versucht die Bruderschaft der Meuchelmörder eine ausgemachte Anzahl an Bösewichtern vom Leben zum Tode zu befördern. Einer der besten Männer ist der Assassine Altaïr. Leider macht ihm seine Stellung als Bester das leben schwer, denn er kann damit nicht recht gut umgehen. Und so kommt es, dass er bei einer wichtigen Aufgabe mehrfach gegen den Codex der Assassinen verstösst. Dazu gehört, dass er unschuldige Menschen tötet und nicht sehr diskret, sondern in der Öffentlichkeit mordet. Als der Auftrag des überheblichen Altaïr scheitert, gelingt es ihm gerade so mit dem Leben davon zu kommen. Aber die Strafe der Bruderschaft ist noch schmerzlicher. Altaïrs Anführer vollzieht die Strafe nur symbolisch. Denn durch seine Verfehlungen ist er der beste Mann für einen besonderen Auftrag, der gleichzeitig dazu dient, seinen Ruf und seine Ehre wiederherzustellen. Die Brisanz im Auftrag liegt darin begründet, dass er die neun tödlichsten Feinde der Bruderschaft ausschalten soll. Egal wie. Es sind Mitglieder der von Robert de Sable angeführten Templer. Doch schon bald erkennt er, dass hinter diesem Auftrag mehr steckt als ein Tötungsdelikt, denn er erkennt, dass sich dahinter eine geheimnisvolle Verschwörung verbirgt, in die beide Seiten verstrickt sind.
Der Roman ist äusserst kurzweilig, auch für einen Nichtspieler. Es wird durchaus wenig bis kein Wissen über das Computerspiel vorausgesetzt. Während sich der erste Teil ein wenig langweilig dahinzieht, wird der zweite Teil schneller und spannender. Mit der Aufgabe von Altaïr ändert sich dieser. Man erlebt die Wandlung mit, die sich vom überheblichen Gewinnertyp zu einer ernsthaften Person vollzieht. Dem Autor gelingt es gut, diesen Werdegang und die Gedankenwelt Altaïrs darzustellen. Dabei wirkt der Held der Erzählung sympathisch, ebenso wie die anderen Handlungsträger. Weil die Geschichte strikt und ohne Schnörkel aus der Perspektive von Altaïr erzählt wird, führt in der Folge natürlich dazu, dass die anderen Figuren etwas blass in der Beschreibung wirken. Dabei ist eine zweit Wandlung zu beachten, denn aus der Feindin Maria Thorpe, wird die spätere Ehefrau. Mit ihr ist er auf der Suche nach dem Archiv der Templer.