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Titel: Der Sterbende König
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Die Geschichte um Uhtred beginnt im Jahre 898, einige Monate nach dem Roman Das brennende Land. Wieder einmal herrscht ein sehr brüchiger Friede zwischen den Kontrahenten. Ihnen ist aber auch klar, das erneute gewaltsame Auseinandersetzungen in der Luft liegen, es genügt der berühmte kleine Funke. Uhtred soll dafür sorgen, dass Alfreds Sohn Edward das Erbe seines sterbenden Vaters antritt. Dabei ist schon einmal sicher, dass sich nicht nur die Dänen auf das wehrlose Land stürzen wollen. Auch innerhalb der englischen Adligen herrscht nicht das berühmte Friede Freude Eierkuchen vor. Es geht handfest mit Schild und Schwert, oder aber mit Ränkespielen und Vetternwirtschaft ums Reich.
Der Roman Der sterbende König stützt sich auf nur wenige beweisbare Fakten der englischen Geschichte. Die Schlacht beim Holme findet sich in den Chroniken der Briten wieder, aber in Wirklichkeit hat kein Historiker wirklich Ahnung davon, wo diese Schlacht tatsächlich stattfand. Zwischen den einzelnen Fraktionen der Geschichtswissenschaftler gibt es heftige Auseinandersetzungen. Jedoch nicht mit Schild und Schwert wie bei Uhtred. Bernard Cornwell gelingt es aber, nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern auch die spärlichen Fakten mit der erdachten Handlung in Übereinstimmung zu bringen. Die Erzählung ist aufregend geschrieben und durchsetzt von typisch britischen Humor. Unbeirrbar erzählt Bernard Cornwell wie die Brutalität des Mittelalters und die der Schlachten sich auf das Leben auswirkt, wie die Geschichte damit umgeht. Dabei bleibt der Meister des historischen Romans nicht dort stehen. Auch andere kulturelle Einrichtungen bekommen ihr Fett weg.
Cornwells Held Uhtred bleibt, wie er ist, wird weder besser noch schlechter. Er ist ja auch nicht der Held der Erzählungen, der sich in seinen Charaktereigenschaften weiter entwickeln soll, sondern er ist Handlungsträger und der Träger der Erzählung, denn mit jedem Schritt, den er durchführt, bewegen wir uns in der Geschichte Englands. Dieser Weg ist vom Autor bewusst gewählt. Besonders zu erwähnen sind wieder Karte, Nachwort, Stammbaum und Ortsnamenerklärung daher.