Serie/Zyklus: Der Krieg gegen die Chtorr Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Als die Seuchen kamen, trafen sie die Menschheit vollkommen unvorbereitet. Eine Reihe von Krankheiten, jede der Pest ebenbürtig, traten parallel auf und dezimierten die Menschheit. Als am Ende alle Krankheiten unter Kontrolle gebracht waren, zeigte sich, dass 90% der Menschheit ausgelöscht worden waren und die Zivilisation am Rande des Zusammenbruchs stand. Ging man zunächst von einem missglückten militärischen Experiment oder einem Terrorakt aus, musste man bald akzeptieren, dass dies der ausgeklügelte Plan einer außerirdischen Macht war, die inzwischen begonnen hatte, die Erde für ihre Zwecke umzuformen. Vollkommen neue Fauna und Flora tauchte auf und mit ihr die Chtorraner, mehrere Meter lange Würmer, die für die Menschen mehr und mehr zur Bedrohung werden. Das erlebte Jim McCarthy am eigenen Leibe, als er mit ansehen musste, wie ein Kamerad im Schlund eines dieser Würmer verschwand. Mehr denn je war er wild entschlossen, für das Überleben der Menschheit zu kämpfen, und als er nach Denver gerufen wurde, um dort als Wissenschaftler im Kampf gegen die Chtorraner zu helfen, nahm er diese Herausforderung nur zu gerne an. Doch dort angekommen, musste er feststellen, dass die Menschheit zu sehr mit sich selbst beschäftigt war und eine Konferenz der UNO zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten verkam. McCarthy wusste nicht mehr, ob nur die Würmer oder die selbstherrlichen Herrscher die wahren Feinde waren.
David Gerrolds Vision einer Welt am Ende ist so genau und logisch beschreiben, dass einem der Roman einen Schauer verursacht. Die Welt ist schlecht und kaputt, genau wie die Einwohner, die nach den Ereignissen alle gezeichnet sind. Alle haben Psychosen und leiden an den Folgen der tragischen Ereignisse (beim Cover geht man sofort davon aus, dass kein Bezug zum Roman besteht, aber in diesem Fall ist es wirklich komisch, denn McCarthy, der die Geschichte in der Ich-Form erzählt, ist beziehungsgestört. Also ist er bestimmt nicht der strahlende Held mit der geretteten Geliebten im Arm, wie es das Titelbild verheißt).
Der Autor erzählt seine Geschichte nach und nach und lässt den Leser erst allmählich das ganze Unglück begreifen. Genau wie McCarthy erfährt er erst im weiteren Fortschritt des Romans, wie schlecht es wirklich für die Menschheit aussieht. So zieht David Gerrold seinen Roman mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen bis zum Ende durch, und seine Erzählung weist keine Schwachpunkte auf. Von Beginn bis zum Ende hat der Autor seine Geschichte voll im Griff und zeigt ein Können, das man selten bei einem Genreautoren sieht. Und zum Schluss - damit verrate ich jetzt nicht zu viel - macht David Gerrold dem Leser Hoffnung. Man darf ihm dankbar sein, dass nach so viel Negativem ein Schimmer am Horizont zu sehen ist.
"Die biologische Invasion" ist ein wirklich gelungener Endzeitroman, der vor allem durch seine gelungenen Beschreibungen besticht und vorbildlich für das Subgenre ist. Dieser Roman lässt niemanden kalt und zählt sicherlich zu Gerrolds gelungensten Werken.
9 von 10 Punkten
David Gerrolds Vision einer Welt am Ende ist so genau und logisch beschreiben, dass einem der Roman einen Schauer verursacht. Die Welt ist schlecht und kaputt, genau wie die Einwohner, die nach den Ereignissen alle gezeichnet sind. Alle haben Psychosen und leiden an den Folgen der tragischen Ereignisse (beim Cover geht man sofort davon aus, dass kein Bezug zum Roman besteht, aber in diesem Fall ist es wirklich komisch, denn McCarthy, der die Geschichte in der Ich-Form erzählt, ist beziehungsgestört. Also ist er bestimmt nicht der strahlende Held mit der geretteten Geliebten im Arm, wie es das Titelbild verheißt).
Der Autor erzählt seine Geschichte nach und nach und lässt den Leser erst allmählich das ganze Unglück begreifen. Genau wie McCarthy erfährt er erst im weiteren Fortschritt des Romans, wie schlecht es wirklich für die Menschheit aussieht. So zieht David Gerrold seinen Roman mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen bis zum Ende durch, und seine Erzählung weist keine Schwachpunkte auf. Von Beginn bis zum Ende hat der Autor seine Geschichte voll im Griff und zeigt ein Können, das man selten bei einem Genreautoren sieht. Und zum Schluss - damit verrate ich jetzt nicht zu viel - macht David Gerrold dem Leser Hoffnung. Man darf ihm dankbar sein, dass nach so viel Negativem ein Schimmer am Horizont zu sehen ist.
"Die biologische Invasion" ist ein wirklich gelungener Endzeitroman, der vor allem durch seine gelungenen Beschreibungen besticht und vorbildlich für das Subgenre ist. Dieser Roman lässt niemanden kalt und zählt sicherlich zu Gerrolds gelungensten Werken.
9 von 10 Punkten