Reihe: Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Meine Meinung:
Nach "Die Landkarte der Zeit" ist dies nun also der zweite Band der Trilogie, die den Leser mitnimmt auf eine phantastische Reise. Dieses Mal ist es aber nicht die Zeit, die mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Mittelpunkt steht, sondern der Weltraum - Mars und Mond. Beinahe ebenso wie von der Zeit ist der Mensch schon seit je her vom Weltraum fasziniert.
H.G. Wells ist als Charakter, aber nicht als Protagonist hauptsächlich das Verbindungsglied zwischen beiden Bänden. Zusätzlich trifft man auf der "Landkarte des Himmels" noch ein paar weitere Personen, die man in Band eins kennen lernen durfte. Man muss aber dazu sagen, dass trotzdem eine unabhängige Lektüre beider Bücher möglich ist. Charmant weist der Erzähler zu Beginn der Geschichte daraufhin, dass er davon ausgeht, dass nicht alle mit auf Zeitreise waren und so wird kein Bestandteil dieser Reise direkt auf der ersten Handlung aufgebaut.
Derjenige, der sich nun aber schon zum zweiten Mal in Félix J. Palmas Welt begibt, wird sich dort sofort wieder zurecht finden, denn der aufwändige Schreibstil wird beibehalten. Es gibt Perlen der sprachlichen Gestaltung, die gerade mich als Germanistin staunen lassen. Pagemarker an Pagemarker markieren wunderschöne Sätze, die malerisch Welten, Menschen und Gefühle beschreiben. Dann treten aber auch immer wieder kürzere und längere Passagen auf, in denen sich der Autor völlig zu verlieren scheint. Die Liebe zum Detail wird eins ums andere Mal gepflegt, so dass diese Seiten das Buch nochmals um einige hundert Seiten zu verlängern scheinen. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch dies ein gewollter Kunstgriff des Autors ist. Beeindruckend, aber an manchen Punkten auch immer mal wieder anstrengend und dann auch ermüdend. Ein ständiges Auf und Ab zwischen der Lust an der Vollendung der Sprach und dem Frust das Buch zur Seite zu legen.
Leider konnte mich der erste Teil dieses Mal nicht ganz so gefangen nehmen wie Band 1. Aber auch hier hatte ich wieder das Gefühl, dass der Autor sich innerhalb des Buches steigert, das - wie schon gewohnt - wieder in drei Teile untergliedert ist. In jedem von ihm lernt der Leser neue Charaktere und neue Abenteuer kennen.
Alles in allem ist dies wieder ein atemberaubender Roman mit einer so verzwickten Geschichte, mit Ausflügen ins Weltall und mit Handlungssträngen, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen und den Leser damit immer wieder hinters Licht führen. Und obwohl man schon befürchtet, dass der Autor irgendwann doch selbst den Überblick verloren haben muss, gibt es am Ende eine sinnige und befriedigende Auflösung.
Fazit:
Wer mit dem ersten Band seinen Spaß hatte, wird auch hier sicher einige schöne Lesestunden verbringen. Gleichzeitig muss man viel Zeit und viel Aufmerksamkeit in dieses Buch investieren - wie schon aus dem Vorgänger bekannt. Mehr als einmal war ich versucht das Buch für immer zur Seite zu legen und nicht zu beenden. Ich habe es bis um Ende geschafft, aber ob ich die Kraft für den letzten Band habe, dessen Veröffentlichungsdatum noch unbekannt ist, weiß ich nicht.