Titel: Die Schlacht der Trolle Autor: Christoph Hardebusch Titelbild: Thomas von Kummant Karte: Andreas Hancock Buch/Verlagsdaten: Wilhelm Heyne Verlag 53270 (4/2007), 714 Seiten, 14 €, ISBN: 978-3453-53270-0 Eine Besprechung / Rezension von Anke Brandt (weitere Rezensionen von Anke Brandt auf fictionfantasy findet man hier oder auf ihrer Webseite geisterspiegel.de) |
Im März diesen Jahres war es endlich soweit, die Leser konnten in der Fortsetzung von „Die Trolle“ erfahren, wie es mit Pard, Druan, Anda, Sten und den anderen Helden weitergeht.
Der zweite Teil knüpft an die Abenteuer des ersten an und verspricht schon nach wenigen Seiten viel Spannung und Unterhaltung.
Der Grundkonflikt, woraus die Handlung entsteht, liegt diesmal bei der Trollin Anda. Sie musste in „Die Trolle“ mitansehen, wie ihr Gefährte durch Menschenhand getötet wurde. Eine Begegnung mit dem Dunkelgeist hinterlässt dann deutliche Spuren, Anda lässt sich vom Dunkelgeist beeinflussen und verändert sich schrecklich. Wer sich ihr nicht anschließt wird getötet. Damit bricht sie mit einer Grundregel des Lebens: „Trolle töten keine Trolle!“
Aber Anda tötet nun jeden, egal ob Mensch, Troll oder Elb.
Damit ist das Leben in der Welt der Trolle genauso gefährdet wie das Leben der Menschen. Und es kommt, wie es kommen muss, die Trolle suchen im Kampf gegen Anda und ihre Anhänger wieder Verbündete im Kampf gegen sie. Und an dieser Stelle kommt Sten ins Spiel, der schon in „Die Trolle“ eine entscheidende Rolle innehatte. Doch auch Stens Leben hat sich verändert. Verheiratet mit Vicinia, muss er als Bojar sein Land wiederaufbauen, und der Frieden mit den Masriden ist auch noch nicht hundertprozentig sicher. Deshalb bricht Vicinia in Begleitung von Stens Schwester Flores in einer Friedensmission zu den Masriden auf, es kommt zum Kampf unter den Masriden und Vicinia spielt eine entscheidende Rolle in diesem Kampf. Dabei passiert es: Vicinia wird in einem Tunnel verschüttet und von den anderen totgeglaubt. Doch auch hier trifft es wieder zu: „Totgeglaubte leben länger.“ Und wie es sich für einen Trollroman gehört, sind Vicinias Retter Trolle.
Flores kommt unterdessen dem Masriden Tamar näher, der anfangs noch sehr voreingenommen von den Wlachaken ist, im Lauf der Handlung aber immer mehr begreift, dass auch Wlachaken Menschen sind, genau wie sein eigenes Volk.
Damit hätten wir die vier Handlungsstränge des Romans zusammen. Andas Wirken, Sten und seine Hilfeleistung für Pards Trolle, das Erscheinen des Trollstammes um Turk und deren Hilfe für Vicinia sowie Flores' und Tamars Kampf gegen die Masriden.
Und diese Handlungsstränge hat Christoph Hardebusch so in Worte verpackt, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. In „Die Schlacht der Trolle“ erfährt man sehr viel mehr über die eigentlichen Hauptpersonen, das Leben der Trolle wird in diesem Buch viel deutlicher hervorgehoben. Ihre unappetitliche Esskultur wird genauso erklärt wie das Leben unter der Erde. Anhand von Pard und Kerr verdeutlicht Hardebusch sehr genau die unterschiedlichen Charaktere bei den Trollen. Insgesamt ist der 2. Band bezüglich der Trolle also viel aufschlussreicher.
Was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat an diesem Roman, war zeitweise die Vorhersehbarkeit. Da ist zum Einen der inszenierte 'Tod' Vicinias, den ich als Leser nicht so recht glauben konnte, und schnell bestätigte sich da auch meine Vermutung. Und als Vicinia auf Turk und seine Trolle trifft, war schon klar, dass Turk irgendwann auf Pard trifft, in dessen Begleitung sich Sten befindet. Und die Beschreibung der letzten Schlacht lässt auch keinen anderen Schluss zu als das Eingreifen der Trolle.
Dadurch fehlte mir so das entscheidende Fünkchen Spannung, doch genau das hat Christoph Hardebusch mal wieder mit seiner Art zu schreiben ausgeglichen. Er schafft es mit Worten, Bilder zum Leben zu erwecken. Und das macht eben den Roman „Die Schlacht der Trolle“ zu einem einzigartigen Lesevergnügen.
Die Schlacht der Trolle - die Rezension von Erik Schreiber