Serie/Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Christian Plötz |
Fisk Centers ist Mitte 50, nicht reich, aber auch nicht arm, seine Existenz ist gesichert, er führt ein Leben, das hart an der Grenze zur Langeweile liegt. Aber ein Anruf verändert sein Leben: Er läßt sich von einem seifigen Verkäufer einwickeln und investiert seine gesamten Ersparnisse in ein Stück Land auf dem Mars. Kurz darauf findet er heraus, daß er über den Tisch gezogen wurde und das Land völlig wertlos ist. Nun steht er von einem Tag auf den anderen im wahrsten Sinn des Wortes ohne ein einziges Hemd da.
Auf der verzweifelten Suche nach einem Job gerät er an eine halblegal arbeitende Vermittlungsfirma, die Kinder an Personen abgibt, die bei den staatlichen Stellen abgelehnt wurden. Dummerweise meldet sich gleich bei seinem ersten Auftrag sein Gewissen zu Wort und er weigert sich, eine kleine Göre namens Yola an einen halb übergeschnappten Raumfahrer abzugeben. Dabei stellt er sich so dusselig an, daß alles darin endet, daß er auf dem Polizeirevier von dem Raumfahrer als Dieb und von der Kleinen als Kindesentführer bezichtigt wird. Aber es gelingt ihm, sich herauszuwinden, lediglich die verzogene Göre muß er selbst adoptieren.
Dieses Kind wird zur Triebfeder allen späteren Ärgers. Sie verschafft ihm nämlich einen neuen Job, der an ein Himmelfahrtskommando grenzt: Fahrer in einem Überschallwagen bei einem Hindernisrennen ohne Regeln. Sie verursacht einen Unfall und Fisk mutiert wieder für kurze Zeit zum Helden, als er über sich hinauswächst und das Rennen mit einem unglaublichen Manöver gewinnt, allerdings erkennt er, daß diese Art des Arbeit eher früher als später zu seinem Ableben führen würde. Danach versucht er sich mit sehr mäßigem Erfolg als Vertreter für Grabstätten und wird beinahe selbst ausgeweidet und einbalsamiert. Dann folgt ein Job als Agent einer Todesversicherung, für die er überprüft, daß der Körper ihrer Klienten auch nach dem klinischen Tod nicht in Teile zerlegt in Cyborgs eingebaut wird, sondern tot bleibt. Und so weiter, und so fort ...
Anmerkung: Piers Anthony muß wirklich eine völlig abgedrehte Phantasie besitzen. Er läßt diesen modernen Hiob wirklich in die skurrilsten Situationen schlittern, aus denen selbst die klassischen Klischeehelden keinen Ausweg mehr finden könnten, aber der durchschnittlichste aller Durchschnittsmenschen, Fisk Centers nämlich, schafft es immer wieder durchzukommen.
Die Idee, die sich hinter der Handlung verbirgt, ist durchaus ernst gemeint, doch gerade durch die Normalität, mit der Fisk reagiert, ergeben sich die skurrilsten und - bei aller Tragik - komischsten Situationen. Eine dicke Leseempfehlung an alle Douglas Adams-Fans und andere aufgeschlossene Sci-Fi-Leser.