Serie / Zyklus: Ulldart - Die dunkle Zeit 5. Band, gekürzte Heyne-Ausgabe Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Macht des Kabcar Lodrik geht dahin. Längst ist er nicht mehr der Entscheidungsträger. Zu viele Personen mischen hinter seinem Rücken mit und kochen ihr eigenes Süppchen.
Er schickt seine Frau Aljascha ins Exil und stellt sie unter Hausarrest, doch ist es dafür schon zu spät. Seine beiden Kinder Govan und Zvatochna, lange dem Einfluss von Mortva Nesreca ausgesetzt, suchen den eigenen Weg zur Macht. Ihnen ist Mortva inzwischen nur Mittel zum Zweck. Er selbst bemerkt es gar nicht richtig, ist er doch mit seinen eigenen Intrigen beschäftigt. Als ihm der Kabcar noch die Pläne vereitelt, denkt er ebenfalls daran, Lodrik abzusetzen. Govan kommt ihn zuvor und tötet seinen Vater fast, übernimmt dessen Magie. Schon vorher leicht Grössenwahnsinnig, bricht der Wahn nun gänzlich durch. Er will nicht nur seine Schwester heiraten, sondern er will Gott werden, direkt neben Tzulan. In seinem Wahn vernichtet er die Zweiten Götter die immer Mortva zu diensten waren. Nur um seine Macht zu beweisen.
Lodrik hat den Ritterorden des Gottes Angor längst abgesetzt und neue Treueeide aufgezwungen, als ein kleiner Stallbursche ihm Probleme macht. In Robin Hood Manier überfällt er reiche Reisende und teilt deren Geld mit der armen Bevölkerung. Der kleine Dieb wird von Nerestro von Kuraschka als Adoptivsohn aufgenommen und zum Ritter ausgebildet. Doch der Orden wird von einem Neider verraten, der sich nur an Tokaro rächen will. Aber, so stellt sich recht spät heraus, dieser ist eigentlich ein unehelicher Sohn.
Der zweite uneheliche Sohn, Lorin, wächst zum Mann heran und kommt über das Meer zurück, um mit seinem Halbbruder Tokaro den Kampf gegen Lodrik, dann gegen dessen Sohn und Tochter aufzunehmen.
Es liesse sich noch viel mehr erzählen und ich könnte eine Zusammenfassung des Inhaltes nicht fertig bekommen. Am Besten ist in diesem Fall wirklich, das Buch selbst zu lesen. Aber man sollte alle fünf Bücher hintereinander weg lesen. Leider war seit erscheinen von Band eins bis Band fünf ein Jahr dazwischen. Das hat den Lesefluss ein wenig gestört, doch die Vorfreude auf den nächsten Roman war immer aufregend. Eine zeitlang sprach man von sechs Romanen um so erstaunter war ich, nur fünf Bände in den Händen zu halten.
Dabei ist Band fünf in Buch eins und Buch zwei aufgeteilt. Zudem habe ich den Eindruck, dass hier heftigst gekürzt wurde. Das hindert mich aber nicht daran, dem Buch ein sehr gut zu geben. Es ist wohl der in Deutschland gelungenste Fantasy-Zyklus.
Markus Heitz ist ein beeindruckender Erzähler der durch eine ausgefeilte Schreibweise besticht, die das Abenteuer "Lesen" in eine spannende Handlung packt. Der Roman ist sprachlich ausgereift und gefällt mir. Manch eine Kürzung fällt negativ auf, aber es fehlt nichts. Weder Handlung, noch Spannung.
Eine Übersicht des Zyklus gibt es auf der Autorenseite.
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