Reihe: Rex Mundi, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Julien Saunière ist ein französischer Arzt, der gegen seinen Willen in einen Kriminalfall gezogen wird, der bald viel grössere Kreise zieht. Ein befreundeter Priester, Gerard Marin, ist das Mordopfer, um dass er sich kümmert. Er ist es sich und seinem Freund schuldig, nach dem Mörder zu suchen und diesem der Gerechtigkeit zuzuführen. Bei seinen Nachforschungen trifft Julien auf den Herzog von Lorraine. Der Herzog ist eine sehr undurchsichtige Person, der ausgerechnet Juliens Freundin und ehemalige Geliebte Genevieve Tournon, zu seiner Leibärztin macht. Genevieve wird zudem zu Lorraines Geliebten, während sie zugleich bemüht ist Julien und seine Ermittlungen zu schützen. Dies ist nicht sehr einfach, denn Julien Saunière geriet in den Blickpunkt der Inquisition. Dabei muss Julien sich von weiteren Freunden verabschieden, damit diese nicht in Gefahr geraten. Allen voran der Rabbi Albert Maiselles, der nach Grossbritannien abreist. Auch der aufstrebende Antisemitismus ist ein Grund für die Juden, Europa den Rücken zu kehren.
Julien setzt seine Erkundigungen fort. Er ist einer Geheimgesellschaft auf der Spur, deren Wurzeln bis in die Zeit der Kreuzzüge zurück reicht. Die Gesellschaft hat die höchsten Regierungsstellen in Frankreich unterwandert und der König hat keine Macht mehr, denn selbst die beiden Gruppen, die die Regierung bilden, Das Schwert und Die Robe stellen sich gegen ihn. Der Herzog von Lorraine hat entsprechende Fäden gezogen und die Mitglieder beider Gruppen springen so, wie er es möchte. Sein Ziel, ein Grossfrankreich. Dabei schreckt er sogar vor Mord nicht zurück, wenn es sich darum handelt, die Herzogtümer von Navarra, Aragon und Kastilien in Frankreich einzubringen.
Es scheint, als sei der Herzog von Lorraine ein Nachfahre der Merowinger. Die ersten Könige Frankreichs wurden durch Verrat der Kirche entmachtet. Der Ehrgeiz des Herzogs geht dahin, einen neuen Kreuzzug zu führen, um erst einmal die islamischen Besatzer der iberischen Halbinsel zu vertreiben. Und natürlich mit Grossfrankreich im Blickfeld. Rex Mundi ist der König der Welt und alles deutet darauf, dass der Herzog von Lorraine gemeint ist. Doch das kann sich noch ändern, denn der vielschichtige Comic überrascht immer wieder mit neuen Wendungen und Hinweisen. Die Zeichnungen sind recht unterschiedlich. In den meisten Fällen dominieren die handelnden Figuren und der Hintergrund bleibt sehr einfach gehalten. Auf anderen Seiten überrascht der Zeichner mit Bildern, die mit Einzelheiten vollgestellt sind, dass es eine Freude macht, sie zu betrachten. Hinzu kommen die Zeitungsseiten, in denen mehr über die Welt und die Personen berichtet wird. Alles in allem ist es eine hervorragend gelungene Parallelwelterzählung in interessanten Bildern.