Serie / Zyklus: Die Wächter Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Dies ist der Auftakt zu der 12 Teile umfassende US Reihe Watchmen, die in Deutschland Ende der 80er zum ersten Mal aufgelegt wurde. Die deutsche Reihe umfasst 6 Bände. Die Art und Weise wie Alan Moore (u. a. auch Autor von League of the Extraordinary Gentlemen) die Geschichte erzählt ist schlichtweg genial.
Ständige Flashbacks in die Vergangenheit beleuchten die Ereignisse um die Watchmen und was die Auswirkungen dieser auf die Gegenwart war. Dabei wird scheinbar willkürlich in die 40er, 50er, 60er oder 70er gesprungen. Doch nach und nach erkennt der Leser die Story hinter der Geschichte.
Im Laufe der Ausgabe erfährt man viel über den Comedian, wer er war, was ihn bewegte und wie die anderen Mitglieder der Watchmen zu ihm standen. Jede der 6 Ausgaben stellt ein Mitglied der Watchmen in den Mittelpunkt. Dabei geht Moore sehr geschickt zu werke und bindet die Flashbacks geschickt in die Geschichte ein. Ein weiterer Beweise für die Meisterschaft, die Moore im Schreiben von Comics erlang hat.
Dave Gibbons war scheinbar der ideale Gegenpart zu Alan Moore, denn die Art und Weise wie er die Panels auf das Papier brachte ist ebenso Maßstab setzend wie das Werk des Autors. Ein sehr klare Stil (das Cover ist nicht repräsentativ) und Sequenzen, die eher an ein gezeichnetes Storyboard eines Drehbuchs erinnern. Immer wieder gibt es ganze Reihen von Bildern, die etwas aus einer immer größeren Entfernung zeigen oder umgekehrt. Man merkt die Bemühung ungewöhnliche Darstellungen und Sichtweisen zu finden. Dann wieder findet man zwei, drei Seiten, in denen kein Text vorkommt und dennoch wird das Geschehen für den Leser klar.
Die deutsche Ausgabe ist noch mit einem 10 Seiten umfassenden Specials ausgestattet. Man kann den Lebenslauf eines der Watchmen Mitglieder nachlesen in Form eines Auszug einer fiktiven Biographie des selben Mannes. Eine sehr gelungene Idee, die den Comic abrundet und einmal mehr belegt, warum dieses Werk eines der wichtigsten der 80er Jahre ist.
10 von 10 Punkten.