Reihe: Drachenelfen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Himmelsschlangen sind äusserst Nachtragend und Rachsüchtig. Nach dem Mord am Schwebenden Meister beschliessen, sie vor aller Welt ein Exempel zu statuieren und die Schuldigen zu bestrafen. Dabei genügt es ihnen nicht, nur die Schuldigen zu treffen, sondern man will gleich die ganze Heimatstadt vernichten. Damit hat die kleine Gruppe Zwerge, die den Drachen ermordeten, ihre Gemeinschaft gefährdet. Damit gefährdet die Rache der Drachen und das damit einhergehende Strafgericht die Elfe Nadalee, die als Spionin in die Stadt geschickt wurde. Die junge Frau findet dort aber nicht nur die Spur der Verantwortlichen, sondern auch einen Hinweis auf ihre Vergangenheit. Denn eine Prophezeiung besagt, sie wird es sein, die den Untergang der Drachen besiegelt. Mit Gonvalon will sie sich darum kümmern. Die Probleme liegen nicht nur auf ihren Schultern, auch andere kämpfen mit Problemen und hoffen irgendwie auf eine Lösung. Artax zum Beispiel, der immer noch im Körper des Unsterblichen Aaron steckt, muss schwerwiegende Entscheidungen treffen. Wie soll er sein Bauernheer in die Schlacht gegen die erfahrenen Kämpfer seines Erzfeindes Muwatta führen, ohne dass seine Verluste zu gross werden, besser noch, ohne Verluste siegreich hervor geht. Muwatta von Luwien plant neben der Schlacht eine Demütigung seines Rivalen, indem er dessen Geliebte Shaya zur Himmlischen Hochzeit zwingt. Aber auch die Zwerge, allen voran Hornbori, Galar und Nyr haben ihren Auftritt. Die ewig Streitenden müssen an einem Strang ziehen, um ihr eigenes Ziel zu erreichen.
Bernhard Hennen gelingt es, mit seiner Windgängerin den Leser in seine Welt mitzunehmen und sie dort stehen zu lassen. Dort treffen sie auf die unterschiedlichsten Wesen, ihren Kummer und ihre Sorgen. In deren Begleitung, quasi dort, ist der Leser als beteiligter Beobachter zugange. Aber neben dem Leser werden auch wieder sympathische und manchmal unsympathische Nebenfiguren eingeführt. Die Windgängerin ist die direkte Nachfolgerin von Drachenelfen und lässt sich sehr gut lesen, ohne dass man den Vorgängerband kennen muss. Im ersten Band war man mit der Erkundung der Welt beschäftigt, im neuen Band sind es die Handlungsträger selbst und die entsprechenden sozialen Strukturen. Das Fantasy-Abenteuerbuch wird deutlich schneller und es ist mehr los. Das Buch wandelt sich ein wenig von einem Jugendbuch zu einem Buch für junge Erwachsene. Es wird ernster, aber auch gewalttätiger.