Reihe: Kaffeepausengeschichten, Band 4 (Fantasy) Eine Besprechung / Rezension von Christel Scheja |
Das Besondere an den „Kaffepausengeschichten“ ist, dass auch langsame Leser die Texte in einer kleinen Pause oder auf einer Busfahrt genießen können, ohne die Lektüre unterbrechen zu müssen. Der vierte Band der Reihe wartet mit drei Autoren auf, die sich mit überraschenden Wendungen im Leben beschäftigen. Was also passiert, wenn nicht das Schicksal, sondern die Magie ihre Finger mit im Spiel hat. In „Crazy Lilli“ von Dörte Müller hadert eine junge Lehrerin damit, im ländlich-beschaulichen Bad Pyrmont festzusitzen. Sie glaubt sich langsam aber sicher zu Tode zu langweilen. Das ändert sich, als sie mit einer Freundin auf dem Jahrmarkt zum Schützenfest zu einer Wahrsagerin geht und danach ihr Leben auf den Kopf gestellt wird. Jens-Uwe Peters verrät in „Der Fluch“, dass es nicht immer gut ist, einer neuen Klassenkameradin gleich ablehnend gegenüberzutreten, nur weil sie eine Hexe sein soll. Denn es kann passieren, dass diese sich rächt und dabei nicht unbedingt ihre Kräfte unter Krontrolle hat. Die Heldin in Tatanja Stöcklers Geschichte verschlägt es in die „Serengeti“. Dort hofft sie auf einer Safari ihr bisher glückloses Leben mit einem Mann, der sie ganz offensichtlich nicht liebt, vergessen zu können. Doch wie so oft hat jedes Paradies leider auch seine Schattenseiten. „Die Zeit der Magie“ beschäftigt sich mehr oder weniger mit Problemen, die viele Leserinnen vielleicht auch aus ihrem eigenen Leben kennen: Man hat das Gefühl, in einer Sackgasse festzusitzen, man möchte sich nicht mit dem Fremden beschäftigen oder einem tristen Leben entkommen. Die Autoren spielen mit der eher langweiligen oder düsteren Ausgangssituation und fügen einen ordentlichen Schuss Magie hinzu. Wer nun glaubt, dass die Handlung der Erzählungen nach vertrautem Schema zum Happy End führt, der irrt, denn zwei der Geschichten wissen durchaus mit einem kleinen Twist zu überraschen, eine hört ganz anders auf als man es erwartet. Dennoch gehen die Geschichten aufgrund ihrer Kürze nicht sonderlich in die Tiefe. Sie schaffen eine gewisse Atmosphäre und steuern dann auf eine Pointe zu – genau richtig um sich in einem Moment der Ruhe zu entspannen und loszulassen. Auch „die Zeit der Magie“ erfüllt mit ihren Geschichten den Anspruch der Reihe und eignet sich wieder einmal besonders gut, wenn es kleine Wartezeiten zu überbrücken gilt oder in Pausen zu entspannen.