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Titel: Der Zombie Survival Guide: Dokumentierte Angriffe Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Klappentext:
"Lerne aus der Geschichte oder sei verdammt! Bereits in der Steinzeit gab es erste Kontakte zwischen Menschen und Zombies - die Zeugnisse aus dieser Zeit sind allerdings etwas kryptisch. Was auch immer damals geschehen ist, die Menschen haben es vergessen, genau wie das Auftauchen der Zombies im Alten Ägypten und im Römischen Reich. Immer wieder wurden die Zombieangriffe mit Wahnsinn oder Barbarei gleichgesetzt. Die eigentliche Ursache wurde aber übersehen. Unwissenheit hat die Menscheit immer wieder in die gleiche Falle tappen lassen. Jetzt heißt es aufwachen! Wir müssen die Zeichen erkennen und uns gegen die Bedrohung wappnen, sonst ist unser Schicksal endgültig besiegelt!"
Max Brooks kennen wir von seinem Roman "Wer länger lebt, ist später tot" (World War Z), der, 2007 erschienen, noch vor der derzeitigen Zombie-Schwemme den Markt eroberte. Diesem für Zombiefans empfehlenswerten Buch folgt nun im Jahre 2010 eine Art Graphic Novel zusammen mit dem Illustrator Ibraim Roberson.
Brooks beschreibt in "Dokumentierte Angriffe" einen erzählerischen Bogen über ausbrechende Zombie-Epidemien von der Steinzeit bis hin zur Gegenwart. Kaum eine relevante Zivilisation oder wichtige Epoche lässt er hier aus, schildert Begegnungen der Römer mit Untoten, in karibischen Kolonialgebieten, sibirischen Einöden oder ostasiatischen Gefilden wie beispielsweise dem Japan im 2. Weltkrieg. Meist beschränkt sich jedoch die Kurzgeschichte der jeweiligen Epoche auf: Zombie trifft auf ahunungslosen Mensch und wird satt. Epidemie breitet sich aus. Das fördert nicht unbedingt die Spannung und lahmt mit der Zeit etwas. Nur am Ende des Bandes wird mit japanischen und russischen Experimenten mit Untoten eine etwas andere Handlungsweise gezeigt, die aber den Band storytechnisch nicht mehr herausreißen kann.
Grafisch ist jedoch das Album vom Feinsten. Roberson bietet einen detaillierten und auf die jeweilige Situation angepassten Strich, kann mit passenden Umgebungen punkten und widmet sich ausführlichst der Kultur der gerade angesprochenen Zeit und dem Ort. Roberson hat sich für Zeichnungen ohne Colorierung entschieden, meines Erachtens eine weise Entscheidung, da Farben die Grafiken nur verschlimmbessern würde.
Kurzum, für die abwechslungsreiche Lektüre ist nicht viel Raum, für das Auge ist viel geboten. Insofern muss man sich den Preis von 17 Euro für den wohl im Rahmen der Zombiewelle erschienenen Band schon erst überlegen.
Der Zombie Survival Guide: Dokumentierte Angriffe - die Rezension von Frank Drehmel