Serie / Zyklus: Drachenlord, Band 2 Besprechung / Rezension von Belgarion/Denny Kloth |
Wieder einmal hat ein deutscher Verlag ein englisches Buch in zwei Teile zerlegt. Das englische Buch Dragon & Phoenix, das nur 561 Seiten umfasst wurde in Drachenherz und Das Lied des Phoenix zerstückelt. Und genau dort liegt das Hauptproblem bei Drachenherz. Es hört einfach auf. Ohne richtigen Spannungsbogen, man liest quasi eine 400 Seiten-Einleitung denn alles Wichtige zur Handlung, also die eigentliche Action findet im Nachfolgeband Das Lied des Phoenix statt.
Nach ihrem Erwachen als Drachenlord (im ersten Band Der letzte Drachenlord) ist Maurynna zusammen mit Linden zum Drachenhort gezogen, der Feste der Drachenlords. Allerdings hat Maurynna ein Problem, sie kann sich nicht mehr in einen Drachen verwandeln. Grund dafür ist, dass sie sich zu früh zum ersten Mal verwandelt hat und dadurch hat sich ihre Drachenhälfte verschlossen. Zu ihrem eigenen Schutz darf sie Drachenhort nicht verlassen, bis sie sich wieder verwandeln kann.
Einziger Trost ist dabei ihr Seelengefährte Linden. Probleme gibt es als ihr Jugendfreund Raven auftaucht. Dieser hatte, ganz männliches Ego, immer angenommen er und Maurynna würden heiraten. So dass Maurynna neben ihrer eingebüsten Freiheit auch noch einen eifersüchtigen Freund, aus ihrer Sicht nur Freund, auf dem Hals hat.
Im fernen Jengalan versucht ein machthungriger Minister durch Tricks und Intrigen an die Macht zu kommen. Seine Chance sieht er darin die legendären Drachenlords zu sich zu locken und ihre Macht zu benutzen um die Kontrolle über den Phoenix zu bekommen, dem Schutztier von Jengalan.
Ein weiterer Spieler im Spiel ist eine junge Konkubine des Kaisers von Jengalan die alles versucht um Kaiserin zu werden.
Phantastische Kreaturen die man so noch nicht kannte (oder wo hat man sonst schon von Echt und Wehrdrachen gehört), eine detailliert und verständlich beschriebene Umgebung und eine Menge liebevoll gestaltete Charaktere bevölkern Bertins Welt.
Es gibt keine nur guten und nur bösen Menschen, so kann ein guter hinterlistig Intrigen spinnen und ein böser aus edlen Motiven handeln, und auch riskante Themen wie Missbrauch Minderjähriger (Jengalans Konkubinen), Vergewaltigung und Sklaverei bindet Joanne Bertin ein.
Das Buch baut eine äußerst interessante Story auf, die aber leider zu keinem Ende kommt. Ich halte Joanne Bertins Buch Dragon & Phoenix für ein hervorragendes Beispiel von Erzählkunst und Ideenreichtum und empfehle es dringend an alle Fans von Drachen-Fantasy. Daher würde ich für Dragon & Phoenix oder die beiden deutschen Romane als ganzes 9 von 10 Sternen vergeben aber Drachenherz allein hat, da ihm jedliche Spannung abgeht nicht mehr als 4 von 10 verdient. Schade.
Der letzte Drachenlord - Teil 1
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