| Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Harry Lyon hatte einen schlechten Start in den Tag. Als der Polizist mit seiner Partnerin einen Snack zu sich nehmen wollte fällt ihm ein Mann auf. Dieser wirkt suspekt und seine Instinkte trügen nicht. Der Mann zieht eine Waffe und beginnt um sich herum zu schießen.
Mit größter Mühe gelingt es Lyon schließlich, den Täter auszuschalten, doch unmittelbar nach der Tat häufen sich unerklärliche Ereignisse. Ein Mann mit äußerst ungewöhnlichen Äußeren begegnet Harry und prophezeit ihm, dass er im Morgengrauen sterben werde.
Der Leser kennt diese Figur bereits. Sie ist einem Penner erschienen, hat diesen drangsaliert und hat sich anschließend eine einen Schwarm Ratten aufgelöst. Es geht übersinnlich zu und Harry Lyon und seiner Partnerin Conny Gulliver wird das mehr und mehr klar. Wie soll man jemand aufhalten, der unverletzbar ist und über unglaubliche Kräfte verfügt? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
Obwohl man nun denkt, dieses Buch würde einen total fesseln, so liegt man falsch. Koontz schreibt sehr ausführlich und detailliert und füllt so die über 400 Seiten des Buchs. Außerdem bewegt sich zu Beginn alles auf einem erstaunlich niedrigen emotionalen Level. Die Figuren wirken irgendwie unreal angesichts des Schreckens, der den Leuten im Kalifornien des späten 90er Jahre geboten wird. Erst zum Ende werden die beiden Protagonisten lebendiger.
Die detailreichen Beschreibungen sind nicht das meine und ich denke, dass sie viel Spannung zunichte gemacht haben.
Auch bringt Koontz viel Sozialkritik in den Roman, was ich aber für deplaziert halte. Das ist ein Horrorroman und kein Sachbuch über die Zustände im Kalifornien Ende des 2. Jahrtausends. Und dann wären da noch die Handlungsstränge, die Koontz aus der Sicht eines Hundes beschrieb, die ich ein wenig albern fand. Auch hierüber kann man anderer Meinung sein, aber letztendlich führen all diese Elemente dazu, dass ein in sich ziemlich zerrissenes Buch entstanden ist.
Er versucht zuviel in dem Buch und erreicht nichts im vollständigem Maß. Aber wenn man den Leuten bei Amazon glauben schenken will, ist dies eines seiner schwächeren Bücher. Also werde ich nicht ausschließen, mir mal einen anderen Koontz vorzunehmen, denn schreiben kann er.
Fazit:
Ein handwerklich gelungenes Buch, das aber etwas richtungslos ist. Es fällt sogar schwer, dieses Buch auf ein Genre festzulegen. Horror trifft zu, aber es sind auch SF und phantastische Elemente drin.
Ich gebe diesem Roman 5 von 10 Punkten.