Serie / Zyklus: Dreamland, Band 1 Titel: Dreamland 1 Originaltitel: Hero of Dreams Autor: Brian Lumley Übersetzer: Ralph Sander Verlag / Buchdaten: Festa Verlag Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Eines Tages geht er aus Langweile in einen Vortrag von Professor Leonard Dingle über Träume und ihre Bedeutung. Während des Vortrages fallen ihm einige Begriffe ein, die er in seinen Träumen hörte und die jetzt vom Professor genannt werden. Damit gibt sich der Professor ebenfalls als Besucher des Traumlandes zu erkennen.
Nach dem Vortrag sind beide im klapprigen Fiat des Professors unterwegs, weil er die Bilder von David Hero sehen möchte. Doch das erübrigt sich von selbst, denn bei einem Verkehrsunfall werden sie getötet und ab da ist der Rückweg in die Wachwelt nicht mehr nötig. Ab sofort kann sich der Autor Brian Lumley darum kümmern, die Abenteuer im Traumland spielen zu lassen.
David hat in diesem Traumland, in dem er Eldin, (L. Dingle) den Wanderer, kennenlernte, noch keinen eigenen Traumland-Namen. Aber das stört nicht weiter. Schliesslich ist der Name David Hero, Programm genug. Die beiden Männer ziehen gemeinsam, aber dafür recht ziellos, durch die fremdartigen und schier albtraumhaften Gebiete der Traumlande, ernähren sich von dem was kommt und leben als Söldner, Diebe, Taugenichtse und Abenteurer. Mit dieser Art zu Leben halten sie sich einigermassen über Wasser.
Schliesslich erhalten sie einen besonders gewinnbringenden Auftrag des Diebes Ebraim Borak, der gleich im Dienst zweier Magier steht. Die beiden Männer nehmen den Auftrag an, dem Zauberer Thinistor einen Stab zu klauen. Da der Zauberer aber dem bösen Gott Yibb-Tstll dient, wird das Abenteuer zu einem gefährlichen Unterfangen.
Der Weg hoch in die Berge ist gefahrvoll und schwierig, der Eingang in das seltsame Gebäude fast tödllich. Sie werden vom Magier gefangen genommen und sollen geopfert werden. Aber die beiden Abenteurer werden von einem Mädchen aus den Zellen gerettet.
Bald darauf sind die zwei Männer erneut unterwegs, gilt es doch, zwei weitere dieser Zauberstäbe zu finden. Als unsere Helden endlich alle beisammen haben, kommt es fast zum Untergang des Traumlandes, als sie die Stäbe zusammenführen.
Wenn ich ein Buch in die Hand gedrückt bekomme, mit der Bitte, eine Besprechung zu schreiben, komme ich immer in Versuchung, sie ein wenig positiver zu Schreiben als das Werk es verdient. So ging es mir diesmal mit diesem Buch auch.
Der britische Autor Brian Lumley machte sich einen Namen mit seinen Necroscope-Romanen. Da ich diese nicht kenne, kann ich nichts weiter dazu sagen. Mit dem vorliegenden Roman Dreamland 1 (wer hat hier vergessen den Titel zu übersetzen und dann auch noch zu nummerieren?) hat er bei mir keinen Eindruck hinterlassen.
Da sind die Anspielungen an H. P. Lovecrafts Traumland, die Helden sind aufgebaut wie Robert E. Howards Conan mit der typischen Schwert und Magie Grundlage, und wir finden einiges andere mehr. Der Anfang erinnert an Alan Burt Akers, dessen Held von Ausserirdischen nach Kregen entführt wurde, oder Jeffrey Lord, dessen Held mittels Computer in eine Fantasy-Welt verschlagen wird oder an Gordon Rupert Dickson, dessen Held wiederum im Körper eines Drachen in einer Fantasy-Welt auftritt ... , dann gibt es hier einen sprechenden Baum, der an die Ents von J. R. R. Tolkien erinnert, fliegende Teppiche und und und...
Nach dem Lesen des Buches fragte ich mich allen ernstes, was daran eigene Ideen waren. Die deutsche Ausgabe ist, wie auch die englische Originalausgabe, in vier Bände aufgeteilt. Vielleicht hätte man eine Heftchen-Serie daraus machen sollen, ein wenig mehr beim Übersetzen dazu geschrieben und wir hätten eine 10-bändige Heftroman-Serie wie z. B. John Sinclair oder ähnlich. Lumley überzeugte nicht mit dieser Ausgabe, zuviel erinnert an andere Autoren. Zudem stören mich die einzelnen Kapitel, die an aneinandergereihte Kurzgeschichten erinnern.
Die Geschichte ist nicht flüssig geschrieben sondern gerade zu Anfang sehr sprunghaft und das Buch reisst mich weder mit, noch vom Hocker und wer sich für die Traumlande von H. P. Lovecraft interessiert, wird in jedem Fall ein wenig enttäuscht sein. Die Fantasy-Welt könnte eine X-beliebige sein, vollkommen austauschbar, wie auch die blassen "Helden (?)" des Buches. Allerdings ist das eine reine Geschmacksfrage. Die ultimative Gefahr, die am Ende das Universum in Gefahr bringt und die plötzliche Rettung sind übertrieben und überflüssig.
Und wenn ich den rückwärtigen Text über den Autoren lese, frage ich mich, ob ich vielleicht das falsche Buch in der Hand halte.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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