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Serie: Dresden Files, Band 13 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der vorangegangene Roman Changes endete mit einem sehr ungewöhnlichen Ende, und zwar mit dem Tode Harry Dresdens. Sorry, aber dieser Spoiler war nicht zu vermeiden, denn ansonsten könnte ich dieses Buch kaum besprechen. Gesagt sei aber, dass der Mord im Epilog geschah und nichts mit der Handlung zuvor zu tun hatte.
Eigentlich sollte Harry Dresden also tot sein, doch sein Geist weilt noch auf der Erde, dann er hat noch offene Angelegenheiten. Eine Art Behörde (recht witzig beschrieben) teilt ihm mit, dass er nach Chicago zurück und die Identität seiner Mörder feststellen muss. Sollte ihm dies nicht gelingen, dann werden drei Menschen, die ihm am Herzen liegen, sterben. Auf diese Weise genug motiviert, macht sich der Zauberer daran zu ermitteln. Doch dies ist gar nicht so einfach, wenn man zwar durch Wände gehen, aber mit niemandem Kontakt aufnehmen kann. Allerdings gibt es Menschen, die Tote sehen und mit ihnen sprechen können, wie der als Scharlatan verschrieene Mortimer Lindquist. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Gute alles andere als ein Betrüger ist und sehr wohl mit Harry reden kann. Das Problem ist nur, dass er von Geistern angegriffen wird, die seinen Tod wollen. Um also Hilfe zu erhalten, muss Harry erst einmal Lindquist retten, doch die Zeit läuft ihm davon, denn in den sechs Monaten seit seinem gewaltsamen Ende lief einiges schief. Durch seine Abwesenheit versuchen verschiedenste Dunkle Mächte, die Kontrolle über Chicago zu übernehmen, und seine Freunde kämpfen verzweifelt, um die Stadt zu verteidigen. Vor allem seine ehemalige Schülerin Molly droht daran zu zerbrechen. Doch bald zeigt sich, dass in dieser Sache um viel höhere Einsätze gespielt wird.
Ganz klar, dies ist ein sehr untypischer Harry-Dresden-Roman. Aber es ist Jim Butcher hoch anzurechnen, dass er sich Mühe gibt, dem Ganzen neuen Pfeffer zu geben. Das ist ihm teilweise gelungen, teilweise nicht. Durch die Beschreibung der Geisterwelt konnte der Autor seine Geschichte um weitere Facetten erweitern. Allerdings kommt die Kommunikation von Harry mit seinen Gegner und Freunden, die die Serie ja auszeichnet, etwas zu kurz, da dem Protagonisten schlichtweg die Möglichkeiten dazu fehlen und die Geschichte weiterhin durchgehend in der ersten Person erzählt wird. Außerdem gibt es in Laufe des Buchs mehrere Längen, die gekürzt gehört hätten. Dafür wird der Leser aber mit einem durchaus originellen Schluss entschädigt.
Fazit: Jim Butcher did it again. Er konnte die hohen Erwartungen nach dem Vorgängerband nicht ganz erfüllen, aber trotzdem ist dies ein unterhaltsamer, guter Roman geworden, der am Ende wieder mit einer interessanten Wendung im Leben Harry Dresdens aufwartet (das wird jetzt aber nicht gespoilert) und die Vorfreude auf den nächsten Band schürt.
7 von 10 Punkten.