Titel: Dunkel über Daingistan - Teil 2: Dämmerung (2007) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Krieg um die Inselwelt Daingistan hat begonnen. Die ersten Erfolge der Finsternis werden von den meisten Bewohnern, vor allem den Herrschenden, zwar zur Kenntnis genommen, aber es werden keine Anstrengungen unternommen, gemeinsam gegen den Gegner vorzugehen. Nach der langen Zeit des Friedens sind viele Herrscher bequem geworden. Ein gutes Beispiel ist dabei der Herrscher des Stadtstaates Gursuk. Die dekadente Gesellschaft ist besonders gut beschrieben durch den eitlen und selbstherrlichen Diener Enril. Der Herrscher selber, Lares, hält seinen Vater im Kerker gefangen und übt eine Herrschaft aus, die bei der Bevölkerung nicht immer auf Gegenliebe stößt. Der Angriff der Armee der Finsternis kommt ihm gerade recht, könnte er doch seinen Vater auf diese Weise loswerden, indem er behauptet, er sei durch die Invasoren ermordet worden. Doch kommt es ganz anders, und Prinz Lares wandelt sich.
Auch mit Godarn und Isandra geht es weiter. Jedoch auf getrennten Wegen. Er wird im Kerker fast wahnsinnig, sie wird von ihrem einst verschmähten Galan gekauft und geehelicht. Eine schlimmere Demütigung kann es für sie nicht geben.
Magier Thoggvor und Lehrling Asmar üben sich in Magie, bis ein Beschwörungsversuch fast zur Katastrophe führt.
Ein gelungenes Buch. Richtig gebunden und daher für ein Taschenbuch eher ungewöhnlich. In roten Leinen gehaltener Umschlag mit einem kleinen Druck und der entsprechenden Namensgebung. Kein größerer Verlag hat je so viel Aufwand für ein Taschenbuch getrieben. Habe ich am ersten Band noch einige Mängel aufgezeigt, so hat Torsten Low sich der Kritik der verschiedenen Leser gegenüber aufgeschlossen gezeigt und all die Fehler vermieden, die das erste Buch noch enthielt. Die Abschnitte sind sehr kurz gehalten, daher hat das Buch ein hohes Tempo. Schnelle Schnitte, wie bei einem Film, wenn man diesen Vergleich gestattet. Andererseits wirkt es immer noch ein wenig hektisch, vergibt er doch die Chance, Neulesern die entsprechenden Figuren vorzustellen. In diesem Fall wäre eine kleine Zusammenfassung angebracht gewesen. Alles in Allem ist der neue Roman um Stufen besser als Band eins. Das gleiche gilt für die Zeichnungen, die den Roman auflockern.
Rupert Schwarz' Rezension zu Dunkel über Daingistan