Serie / Zyklus: Liaden Zyklus Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Roman beginnt mit einer kurzen Zeremonie, geht weiter zu einem Mädchen namens Priscilla Mendoza, die auf einem Planeten ausgesetzt wird. Also ganz normal für einen Roman, der sich langsam zu einer spannenden Geschichte entwickelt. Das Schicksal meint es nicht gut mit Priscilla. Die Flucht von ihrem Heimatplaneten ist schnell erzählt, der Grund dahinter bleibt etwas länger verborgen. Als Kind wuchs sie auf einem Planeten auf, der sehr religiös ausgerichtet war. Sie besitzt die Gabe der Empathie, die weiter ausgebildet wurde. Ihr Leben als Heilerin in einer der angesehensten und vornehmsten Familien der Galaxis scheint ihr vorherbestimmt zu sein. Ihr Fehler ist es, mittels eines Rituals, das sie von der Eignung her noch gar nicht ausführen dürfte, Menschenleben zu retten. Der Ausstoß aus der Kaste bereitet ihr den Weg zu den Sternen. Auf einem der Liadenschiffe heuert sie als Hilfskraft an. Die Humanoiden, die die Schiffe fliegen, sind die einzigen, die regelmäßig den Warenverkehr zwischen den Sternen aufrechterhalten. Allerdings auch anderes, denn Priscilla entdeckt, dass der Händler auf ihrem Schiff mit Drogen handelt. Das führt zur oben genannten Aussetzung auf einem fremden Planeten. Die Händlergilde der Liaden ist sehr ritualisiert, die Beziehungen untereinander sind dicht verwoben. Ihr größtes Talent ist jedoch, mit praktisch allem und jedem Handel treiben zu können. Daher wird es für Priscilla Mendoza schwer, Rache an dem Händler und seiner Handlangerin zu üben. Vor allem mit Dagmar, dem Zweiten Maat, hat sie noch eine Rechnung offen, weil Dagmar sie nicht nur in eine Falle lockte, sondern auch noch ihre Ohrringe, ein Geschenk ihre Großmutter, stahl. Von dem Planeten kommt sie nur mit gefälschten Papieren weg. Der Kapitän des Schiffes gibt Priscilla eine Chance. Unsere Heldin nutzt sie, aber es kommt immer wieder zu Problemen. Hin und wieder trifft sie auf ihre alte Mannschaft. Anschläge auf das Schiff und die Mannschaft folgen. Eine Art Blutrache beginnt.
Das Autorenpaar lässt uns nicht nur an den Rachegelüsten von Priscilla Mendoza teilhaben, sondern praktisch an ihrer Seite erkunden wir das Universum, welches Sharon Lee und Steve Miller entwarfen. Damit wird der Leser aber zum einzigen Freund von Priscilla. Allerdings merkt sie nichts davon, wenn wir an ihrer Seite Freud und Leid teilen. Ein Buch, das uns Geheimnisse eröffnet, die sicherlich erst in den Folgebänden richtig zum Tragen kommen. Man könnte jetzt durchaus hingehen und mit David Weber oder Lois McMaster Bujold Vergleiche ziehen. Aber man muss nicht.