Serie: Spawn, 73. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
SPAWN alias Al Simmons, der Ex-Söldner, taucht aus der Versenkung auf. Quasi auf Heimaturlaub aus der Hölle hat ihn Panini Comics erneut engagiert und setzt mit Band 73 nahtlos die Reihe fort, wo sie vor Jahr und Tag endete. Als Autor Todd McFarlane den ungewöhnlichen Helden im Jahr 1992 erschuf, rechnete niemand damit, dass die Reihe so erfolgreich würde. Mit seinem neuen Erzähl- und Zeichenstil ging er einen neuen Weg. Als der Film 1997 in die Kinos kam, war das ein vorläufiger Höhepunkt.
Letztes Jahr erlosch der Verlag Infinity. Und nun hat es Panini geschafft, die Serie wieder nach Deutschland zu holen. Die Fan-Gemeinde wird auf ewig dankbar sein. Hinzu kommt das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis. Drei amerikanische Ausgaben in einer deutschen Ausgabe für knapp 6 Euro.
Der Hintergrund zu Spawn: Al Simmons war ein Söldner in verschiedenen Diensten und wollte aussteigen. Bei seinem letzten Auftrag ermorden ihn seine Auftraggeber. Er landet, wo alle bösen Buben landen, in der Hölle. Al Simmons hat jedoch den brennenden Wunsch, ein wenig Rache zu üben, und handelt für sich entsprechende Bedingungen mit dem Ober-Dämon aus. Er will noch einmal seine Frau sehen. Dämonenhändel sind nicht so, wie man sie erwartet. Fünf Jahre später trifft er auf der Erde ein. Seine Frau ist verheiratet, hat eine Tochter, die er nicht kennt, und Al Simmons, der nun ein Hellspawn ist, hat noch ein kleines Problem: nicht etwa die Superkräfte, sondern seine abgrundtiefe Hässlichkeit. Er ist jetzt ganz schön stinkig. Auf Gott, die Welt und die Dämonen. Klar, dass er jetzt sein eigenes Ding durchzieht.
SPAWN 141 12/2004
Nyx, die junge Hexe, ist auf dem Weg in die Hölle, um dort ihre Freundin Thea zu befreien und wieder mit auf die Erde zu nehmen. Sie trifft in der Hölle auf Redeemer, einen himmlischen Krieger, der in die Hölle verbannt wurde. Redeemer ist jedoch ein alter Feind von Spawn. In die Kräfte von Spawn gekleidet, tritt die Hexe ihren Weg an und findet auch Thea in einem alten dunklen Turm, die sich der Verzweiflung hingibt. Nyx kann Thea nicht mit zurück nehmen, doch immerhin ihre Seele erlösen. Dafür hat sie jedoch freies Geleit durch die Hölle, wie ihr Handel mit dem Dämon N’zzeheaal besagt und sie darf eine Person mit hinaus nehmen. Es ist Redeemer.
SPAWN 142 1/2005 und SPAWN 143 2/2005
Nyx muss für ihren Handel einstehen und gibt nun ihre Kräfte an den Dämonen ab, mit dem sie den Handel abschloss. Dabei stellt sich heraus, dass N’zzeheaal nur ein anderer Name für Malebolgia ist. Der neue Herr der Hölle wollte schon immer Kontrolle über Spawn erhalten und bekommt nun ein klein wenig davon. Nyx hatte Spawn einmal geholfen und einen Teil seines Schattens behalten. Mit der Übergabe ihrer Kräfte an Spawn verliert sie auch die Macht über dieses kleine Stück Spawn.
Gleichzeitig treffen Spawn, aus dem Koma erwacht, und Redeemer aufeinander. Der Titel DIE ABRECHNUNG ist nicht von ungefähr gewählt. Die beiden Vertreter von Himmel und Hölle treffen in einem gloriosen Kampf aufeinander.
Der Comic lebt von einer klug durchdachten Handlung und farbenprächtigen Bildern, die seitenweise ohne Text auskommen, denn sie sprechen für sich. Eine deutliche Sprache, in der es heftig zur Sache geht und keiner der beiden Gegenspieler weder auf sich noch auf den Gegner Rücksicht nimmt. Todd McFarlane bietet eine hervorragende Arbeit, die selbst in einem Nicht-Comic-Fan wie mir die Sucht nach bunten Bildern wieder aufleben lässt. In mancher Hinsicht erinnert mich der Zeichenstil an LADY DEATH, ist aber in jeder Hinsicht eigenständig und einfach nur Klasse.