Serie: Einsamer Wolf Spielebuch, Band 9 Eine Rezension von Martin Wagner |
Als Joe Dever vor etwas mehr als 30 Jahren die Welt Magnamund erschuf, hat er sicher nicht erwartet, dass 30 Jahre später immer noch jede Menge Spieler seine Welt mit dem Einsamen Wolf und mithilfe seiner Spielbücher durchwandern würden. Doch genau das ist eingetreten und die Spielbuchreihe erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wofür auch die angekündigte vierte Auflage des ersten Buches in der 2009er Ausgabe der Einsamer Wolf-Reihe spricht.
Mit „Die Ruinen von Zaaryx“ liegt der neunte Band der Spielbuchreihe in der Übersetzung vom Mantikore Verlag vor. Wie bereits die anderen Bände vorher, setzt auch dieser Band die Fantasy-Saga des letzten Kai-Meisters, Einsamer Wolf, fort. Diesmal führt seine Reise ihn und damit auch den Leser und Spieler in die Republik Anari und in deren Hauptstadt Tahou. Dort soll, verborgen unter der Stadt, der Weisheitsstein von Tahou, eine mächtige Waffe gegen die die Horden des Schwarzen Lords, liegen. Neben dem Abenteuer des Einsamen Wolfs findet sich im Buch aber auch noch ein Zusatzabenteuer, in dem man einen Dieb, Sogh, durch die Schatten schleichen und in die Wohnhäuser Tahous einbrechen lässt.
Den Anfang macht aber eine farbige Karte der Republik Anari, die Vorstellung des Autoren und ein begrüßendes Vorwort von eben diesem. Nach seinen begrüßenden Worte folgt ein leeres Aktionsblatt und die Regeln zum Spielen des Spielbuches mit allen wichtigen Kräften der Magnakai. Dazwischen findet sich eine gelungene Zusammenfassung aller bisher erlebten Abenteuer und eine Vorgeschichte des vorliegenden Abenteuers. Ein langer Einleitungstext ist schließlich er eigentliche Beginn des Abenteuers und in diesem wird die Anreise unseren Helden beschrieben. Anschließend trifft endlich der Leser die Entscheidungen und die Reise nach Tahou, durch die Republik und teilweise besetztes Gebiet, beginnt. In Tahou selbst, geht es schließlich um das Finden des Zugangs zur Unterstadt, dem alten Zaaryx. Dabei muss bedacht werden, dass die Stadt kurz vor einer Belagerung steht und niemand weiß, was unter der Erde wartet. Unter der Erde muss sich unser Held mehrfach bewähren und nur durch Kämpfen kommt er nicht weiter. Sollte er sein Ziel erreicht haben, gelangt er zurück in eine Stadt, die kurz vor einer Niederlage steht und die einen Helden jetzt wirklich gut gebrauchen kann.
Das Abenteuer ist spannend und toll geschrieben. Es gibt viele wirklich interessante Szenen und genügend Auswahlmöglichkeiten, um sich nicht gegängelt zu fühlen. Einige Gegner sind vielleicht etwas zu gut und nur mit der richtigen Ausrüstung und auch dann nur mit Würfelglück zu besiegen. Besonders gelungen sind aber die Illustrationen, die dem Abenteuer absolut gerecht werden und die genug Atmosphäre verbreiten, um Kopfkino entstehen zu lassen. Eines der besten Einsamer Wolf-Abenteuer bis jetzt.
Das Buch ist damit aber noch nicht zu Ende und kann deshalb noch mehr Lorbeeren abstauben, denn ein weiteres Abenteuer in Tahou wartet auf den Spieler. Die Figur die man in diesem kurzen Abenteuer steuert, ist der Dieb Sogh, der beim Glücksspiel nicht unbedingt erfolgreich war und der seine Schulden nun mit einem Diebstahl begleichen muss, will er sein Leben nicht verlieren. Dieser Einbruch führt ihn durch die Stadt ins Viertel der Gilden. Um überhaupt eine Chance zu haben den Einbruch erfolgreich zu gestalten, beginnt sein Spaziergang aber damit, dass er alte bekannte abklappert, um an die nötige Ausrüstung zu kommen. Hat er seine Ausrüstung, beginnen die eigentlichen Schwierigkeiten, die auch nach dem erfolgreichen Einbruch nicht enden. Es ist schließlich ein langer Weg zurück ins Viertel der Diebe.
Auch dieses Abenteuer ist stimmig und wirft ein gutes Licht auf die Stadt, in der man gerade noch den Einsamen Wolf herum hat laufen lassen. Durchdacht und mit vielen Möglichkeiten ist das Abenteuer absolut gelungen und man wünscht sich danach, dass man demnächst wieder ein paar Häuser mit Sogh unsicher machen kann.
Gute Illustrationen, tolle Abenteuer mit vielen Auswahlmöglichkeiten und vor allen Dingen viel Spannung, das alles bietet „Die Ruinen von Zaaryx“. Das Buch zeigt aber gleichzeitig auch, dass Übersetzer und Lektor ihr Handwerk wirklich verstehen, denn Fehler finden sich keine und auch keine Übersetzungspannen. „Die Ruinen von Zaaryx“ ist ein rundum gelungenes Spielbuch.
Fazit: Das Fantasy-Spielbuch „Die Ruinen von Zaaryx“ aus der Einsamer Wolf-Reihe von Joe Dever ist eines der besten Spielbücher der Reihe bisher. Ein absolut gelungenes Hauptabenteuer und ein ebenso gelungenes Zusatzabenteuer entführt den Spieler ins besuchenswerte Tahou und lässt ihn zwei spannende Abenteuer erleben, die es in sich haben. Wann geht’s weiter?