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Reihe: Die Zwerge von Elan-Dhor, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger
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Inhalt:
Die Elbin Thalinuel ist gefangen zwischen den Welten. Dort trifft sie ein Wesen, dass lediglich existiert und über keinerlei eigene Gedanken oder Erinnerungen verfügt. Um die Leere zu überbrücken, erzählt sie dem Wesen ihre Geschichte:
11657 nach alter Zeitrechnung der Elben- Vergangenheit
Chaos regierte die Welt. Ein finsteres Zeitalter, in der die Dämonen wie Götter über die Welt herrschten und sie mit Blut überzogen. Die Götter des Lichts schufen die Elben, um das Chaos zu besiegen und Licht in die Dunkelheit zu bringen. Die alten Völker wurde vom Angesicht der Erde getilgt und die neuen Völker wurden unter die Obhut der Elben gestellt.
Doch nach Jahrhunderten der Bevormundung rebellieren die jungen Völker gegen die Vormundschaft der Elben. Wie ein Kind, das langsam erwachsen wird, wollen sie auf eigenen Füßen stehen. Sie wollen ihren eigenen Weg gehen, ohne fremde Beeinflussung. Sie wünschen Freiheit, auch die Freiheit, eigene Fehler zu begehen und ihrer eigenen Lebensart zu folgen, die oft nicht mit denen der Elben übereinstimmt.
Ein Treffen aller Völker in Tal'Orin scheitert und die Zwerge, Menschen, Goblins und Barbaren distanzieren sich von den Elben. Als es sogar zu einem Angriff auf die elbische Delegation kommt, verlangen die jungen und ungestümen Adeligen unter den Elben, dass der König die jungen Völker zur Räson bringt.
Aber König Lotharon zieht eine gemäßigte Vorgehensweise vor und bringt damit die jungen Krieger gegen sich auf, die sich um den Adeligen Molakon sammeln. Auch Thalinuel, eine junge Elbenkriegerin, schließt sich den Rebellen an. Langsam baut Molakon seine Macht aus, wiegelt die unzufriedenen Elben auf und intrigiert gegen den König. Die lichte Volk steht vor einer Zerreißprobe.
6430 nach der neuen Zeitrechnung der Elben-heute
Nach der Vernichtung der Dunkelelben vor sieben Jahren ist Friede in die Länder eingekehrt. Die Zwerge besiedeln Zarkhadul und tilgen alle Spuren des Bösen. Als Tharlia, die Königin der Zwerge, ihre Vermählung mit Thilus, einem beliebten Heerführer der Zwerge, bekannt gibt, werden Vertreter aller Rassen zu dem Hochzeitsbankett eingeladen. Unter der Delegation der Elben befindet sich auch Lhiuvan, ein ehemaliger Kriegsheld und großartiger Kämpfer, der aber auf Grund seiner Arroganz bei den meisten Anwesenden unbeliebt ist. Als die Zwerge die Elben auf eine Besichtigungstour durch Zharkadul mitnehmen, um ihnen die Fortschritte bei der Besiedelung der ehemaligen Feste des Bösen zu zeigen, schleicht sich Lhuvien heimlich davon. Er sucht das magische Tor, hinter welches die Mächte des Chaos verbannt wurden, um es zu öffnen. Denn Lhiuvan ist besessen, ein Gefangener im eigenen Körper, dazu verdammt, seinem Volk den Untergang zu bringen und die Welt erneut in Finsternis zu stürzen.
Erst zum Ende hin offenbart sich der Zusammenhang zwischen der Geschichte Thalinuels und den Ereignissen in der heutigen Zeit.
Kommentar:
Zu Beginn ist es schwierig der Geschichte zu folgen. Es werden erhebliche Kenntnisse der vorherigen Elan-Dhor Trilogie des Autors vorausgesetzt. Es handelt sich dabei um die Bücher Zwergenfluch, Zwergenbann und Zwergenblut, die den Krieg mit den Dunkelelben und den Kampf um Zharkadur schildern.
Diese Geschichte beginnt dreizehn Jahre nach dem Sieg über die Dunkelelben, baut jedoch stark auf die damaligen Ereignisse auf. Erst nach und nach werden dem Leser die Zusammenhänge klar.
Verwirrend ist natürlich auch, dass es sich hier zu Beginn um zwei völlig eigenständige Geschichten handelt, deren Fäden erst zum Ende hin zusammenlaufen.
Die Geschichte Thalinuels liegt weit in der Vergangenheit und erzählt von einem Bruch der Elben mit den anderen Völkern und auch untereinander. Die Elben, die das Licht und den Frieden der Welt aufrecht erhalten sollen, begeben sich auf einen dunklen Pfad. Sie, die das Chaos vor Äonen besiegt haben, nutzen nun selber die Magie der Finsternis, um die anderen Völker zu besiegen. Stets mit dem Argument, nur deren Bestes zu wollen. Aber fängt nicht jeder Krieg mit Selbsttäuschung an und nutzt nicht jeder Kriegstreiber das Argument, nur zum Besten des Volkes zu handeln?. Die Elben haben vergessen, dass sie nur als Hüter über die anderen Völker bestimmt waren, dass sie aber niemals herrschen und unterdrücken sollten. Es ist gleichzeitig ein Generationskonflikt, denn die alten Eben sind bereit, den Völkern Zugeständnisse zu machen, während die jungen und ungestümen Krieger sich in ihrem Stolz verletzt sehen und nach Rache dürsten.
Das Covermotiv besticht durch einen schönen Farbton und spiegel die Atmosphäre der Geschichte gut wieder. Im inneren des Covers befindet sich eine doppelseitige Karte und der Leser kann somit die Wege der einzelnen Protagonisten verfolgen.
Fazit:
Eine grundsolide Geschichte, die alle Zutaten besitzt, die ein Fantasyroman haben sollte. Altbewährtes in einem neuen Gewand, durchaus lesenswert aber für alte Hasen birgt die Geschichte leider nichts Neues oder überraschendes