Reihe: Eragon, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Melissa Osterburg
|
Eragon ist geschockt durch Broms Tod und Murtaghs Verschwinden. Doch es bleibt ihm kaum Zeit darüber nachzugrübeln. Seine Wunde auf dem Rücken schmerzt und behindert ihn sehr, außerdem schicken ihn die Varden zu den Elfen. Eragon muss lernen trotz dieser Behinderung zu kämpfen und ist überrascht, als er erfährt, dass sein Lehrer und Drachenreiter ebenfalls eine fürchterliche Verletzung hat. Doch woher kommt auf einmal dieser Drachenreiter? Woher hat er diese Verletzung? Verstecken sich vielleicht irgendwo noch andere Drachenreiter? Wenn ja, warum kämpfen sie dann nicht gegen die Vorherrschaft von Gabaltronix? Eragon wird erneut vor schwere Fragen gestellt und er muss sich langsam damit auseinandersetzen, dass seine Verletzung ihn nur solange behindert wie er es zulässt.
In diesem Band von Eragon werden einige Rätsel gelöst, aber auch neue Fragen aufgeworfen. Der Autor versteht es wieder meisterhaft den Leser durch sein Reich zu führen. Beachtlich legt er natürlich das Augenmerk auf Eragons Ausbildung in der Elfenstadt. Hinzu werden die Gefühle von Eragon zu Aya immer stärker, auch wenn sie ihn jedes Mal zurückweist. Ich finde die Beziehung der beiden sehr interessant dargestellt und man fragt sch natürlich wie lange Eragon diese Zurückweisungen noch aushält. Will sie ihn wegen der Verletzung, die Durza, ein Schatten, ihm beigebracht hat, nicht? Eragons Gedanken fahren Achterbahn und natürlich leidet der Leser jedes Mal mit.
Mein Augenmerk lag aber vor allem auf Eragons Bruder Murtagh. Er ist für mich fast interessanter als Eragon, weil er so viel Tiefgang und Tragik hat. Aufgewachsen bei ihrem Vater hat er nie wirklich Liebe erhalten, weil seine Mutter in früher Kindheit verstarb. Sein Vater warf sogar sein Schwert nach ihm und verletzte Murtagh schwer. In dem Versuch der Herrschaft seines Vaters und des Dunklen Herrschers zu entfliehen, wurde er zum Reisenden ohne Ziel und doch fällt er gleich zu Anfang dem Emperium in die Hände. Er kann einem wirklichen Leid tun und zum Ende des Buches hin wird er noch mehr geknechtet und soll gegen Eragon kämpfen. Man könnte fast meinen, der Autor brauchte jemanden, an dem er seinen Frust auslassen kann. Zumindest kommt es einem so vor bei Murtaghs Lebensweg.
Auf dem Cover sieht man diesmal den roten Drachen Dorn. Dieser Drache erblickte in Knechtschaft das Licht der Welt und war somit zusammen mit seinem Drachenreiter Murtagh ein Gefangener des bösen Königs. Dementsprechend ist der Gesichtsausdruck des Drachen. Also spiegelt es die Grundstimmung des Buches ebenfalls sehr gut wider.
Was mich ein bisschen störte, war, dass die Geschichte auf einmal zwei Handlungsstränge hatte. Einmal Eragons Weg bei den Elfen und einmal Roran und die anderen Dörfler. Man muss sich zu Anfang überwinden die Geschichte von Roran nicht zu überblättern, aber wenn man es einmal geschafft hat, liest man sich schnell ein und alles wird klarer. Also ist es natürlich keine Abschreckung und man liest trotzdem fleißig weiter.
Fazit: Eine grandiose Fortsetzung zum ersten Band. Die Spannung bleibt immer noch erhalten und ich war geradezu enttäuscht als auf einmal Ende war. Einmal im Buch eingetaucht, ist es schwer sich diesem zu entziehen und das spricht für mich für die hohe Schreibkunst des jungen Autors. Das Buch kriegt von mir eine vorbehaltlose Empfehlung. Ich kann nur jedem ans Herz legen, kauft es und taucht ab. Man ist wie in einer eigenen Parallelwelt, die einen sofort in den Bann zieht.