Reihe: Fable, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vorab: Das Buch ist ein Roman zu Fable III. Das ist für Spieler wichtig, die nichts Besseres zu tun haben, als an ihrer 'Daddel-Box' zu hängen. Zusätzlich findet sich im Buch eine Karte, mit deren 30-stelligem Benutzercode man eine Superwaffe aktivieren kann.
Die Tage der Magie sind langsam, aber sicher vorbei. An ihre Stelle drängen mit Macht die Technik und die Wissenschaft. Die Magie fristet nur noch ein unbeachtetes Dasein. Doch das ist nur der Hintergrund, der dem Spiel und somit der Handlung des Romans vorgegeben ist.
Die Geschichte selbst beginnt damit, dass Thomas Kirkman einen Alptraum hat und sein Vater ihn aufwecken muss, damit dieser Alptraum verschwindet. Aber wenn Thomas glaubt, der Alptraum vom Tod seines Bruders Stephen durch einen Balverin, der ihn in den Träumen ständig einholt, sei ausgestanden, dann irrt er. Seine Mutter liegt im Sterben und spricht noch einmal zu ihm. Sie sagt, dass er ihr am liebsten sei, nicht wie sein Bruder, der nichts wert sei. Dabei stellt sich heraus, sie meint mit dem Nichtsnutz ihn und hält ihn für tot. Sie denkt, er sei Stephen.
James Skelton ist ein bezahlter Freund von Thomas. Bezahlt, weil er als Diener angestellt und dann langsam zu Thomas’ Freund wurde. Das Zeitalter der Helden ist eigentlich zu Ende, aber weil das Land von Albion immer wieder von Dunkelheit und Tod bedroht wird, braucht das Land neue Helden. Für die beiden ungleichen Freunde Thomas und James ist dies der Beginn einer fantastischen Abenteuerreise. Dabei sind die Jungen einem laufenden Entwicklungsprozess unterworfen. Ihr Heldensein entsteht nicht durch supertolle Taten oder besonderes moralisches Verhalten, sondern durch gefundene Artefakte. Die Handlung selbst erlaubt es nicht, daraus Heldentum abzuleiten.
Bei Der Orden der Balverine handelt es sich um einen atmosphärischen und sehr gelungenen Romanableger des Computerspiels. Das Buch beginnt eher einfach und kindgerecht. Die zwei ungewollten Helden benehmen sich etwas naiv, und wenn sie etwas nicht verstehen, hinterfragen sie alles mehrmals. Für die Leser sind viele Dinge bereits offensichtlich, etwas nervig ist dies für reine Leser. Im Laufe der Handlung gibt sich das jedoch, sodass aus dem Buch ein Jugendabenteuer und in der Folge ein Erwachsenenroman wird. Mit der gleichen Entwicklung werden aus naiven Jugendlichen gereifte Helden. Leider wird zum Ende das erwachsen gewordene Buch wieder etwas kitschig. Peter Davids guter Schreibstil sorgt dafür, dass der Roman bis zum Ende unterhaltsam und lesenswert bleibt. Die Atmosphäre des Spiels Fable III ist, glaubt man den Spielern, mit denen ich über das Buch sprach, gut eingefangen. Das macht den Roman für Spieler wie Leser interessant. Niemand muss sich benachteiligt fühlen.